Radsport-Events 2020: Highlights im Herbst – Radmarathon- und Trainingstipps

Herbst-Highlights

Radsport-Events 2020: Highlights im Herbst – Radmarathon- und Trainingstipps

Keine Radrennen im Frühjahr. Kaum Events im Sommer. Hoffnung auf Radsport-Events im Herbst: Ein Überblick, Radmarathon-Tipps und neue Trainings-Ideen.
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Im Jahr 2020 sollte man mit Prognosen und Planungen vorsichtig sein. Doch die reine Hoffnung von Profis und Hobbyradfahrern auf Radsport-Events in diesem Jahr wird langsam abgelöst von vielversprechendem Optimismus. Zumindest aktuell. Sowohl in Deutschland als auch in Österreich gilt aktuell der 31. August als Fristende des Verbots von Großveranstaltungen. Mit dem richtigen Konzept können Rennen auch schon früher stattfinden. Zum Beispiel: das Race Around Austria ab dem 9. August.

Einige Radsport-Events wurden in den Herbst verlegt, andere planen für den anberaumten Starttermin ihres Events im September. Die Effektivität der – oft allein ausgeführten – Trainingspläne aus dem Frühjahr und dem Sommer können also in diesem Jahr aller Voraussicht nach doch noch auf die Probe gestellt werden.

Radsport-Events können sich anders präsentieren

Nicht nur die eigene Form, auch die Radsport-Events können sich nun anders präsentieren. In diesem besonderen Radsport-Jahr können sich nun auch einige kleinere Rennen über eine gesteigerte Aufmerksamkeit freuen und haben die Chance auf deutlich mehr Teilnehmer als in den Vorjahren. Meine persönliche Saison beginnt mit dem Kufsteinerland Radmarathon am 6. September. Die Veranstaltung findet in diesem Jahr zum fünften Mal statt – bisher meist mit rund 300 bis 500 Teilnehmern.

Durch den Termin in der Woche nach dem berühmten „Ötztaler“ waren bislang jedoch nur selten viele der Spitzen-Radmarathon-Fahrer in Kufstein am Start. Dies könnte sich durch den Ausfall des „Ötzis“ in diesem Jahr ändern. Die Strecke würde es verdienen: Die Region, das Tiroler Unterland, ist wunderschön und die Strecke bietet viele landschaftliche Highlights. Mit ihrer Länge von 124 Kilometern und ihren rund 2000 Höhenmetern ist sie auch für diejenigen geeignet, die sich in diesem Jahr noch keine absolute Topform antrainiert haben. Das gilt nicht für eine andere Veranstaltung am gleichen Datum: den Schwarzwald Super.

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Neue Ziele

Dieser ist einer der wenigen Radmarathons, die den Ötztaler in diesem Jahr – was die Gesamtstrecke und die Höhenmeterzahl betrifft – ersetzen oder eher: übertreffen. Die „Gold“-Strecke führt über etliche Anstiege des südlichen und mittleren Schwarzwalds. Ihre Daten sind beeindruckend – beziehungsweise furchteinflößend: 260 Kilometer, 6700 Höhenmeter. Doch es werden auch zwei kürzere Streckenvarianten angeboten. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man sich als Teilnehmer in Sachen Streckenwahl noch während der Fahrt umentscheiden kann.

Der Schwarzwald hat in diesem Jahr besonders viel zu bieten. So findet hier unter anderem auch der „Riderman“ statt – vom 18. bis zum 20. September. Das dreitägige Etappenrennen für Jedermann-Fahrer rund um Bad Dürrheim beginnt mit einem kurzen Prolog-Zeitfahren am Freitag.

Chasing Cancellara

In diesem Jahr wird dabei auch ein „Chasing-Cancellara“-Event ausgetragen: Auf einem 16 Kilometer langen Kurs können sich die Teilnehmer mit dem Ex-Profi Fabian Cancellara, einem der besten Zeitfahrer aller Zeiten, vergleichen. An den folgenden beiden Tagen finden zwei Straßenrennen mit einigen Bergwertungen statt.

Im Vergleich zu Kandel, Rinken und anderen Schwarzwald-Pässen sind die beiden gut 100 Kilometer langen Strecken nicht übermäßig anspruchsvoll – doch das Tempo wird wohl sehr hoch sein. Die Atmosphäre ist beim Riderman in jedem Jahr auf einem Top-Niveau.

Cyclassics

Auch im Norden Deutschlands werden große Rennen ausgetragen. So etwa die Cyclassics in Hamburg. Am 3. Oktober geht es rund um Hamburg, vorbei an den Landungsbrücken und hinauf auf den Waseberg. Leider fällt der sonst an diesem Feiertag stattfindende Sparkassen Münsterland Giro aus. Der Saisonabschluss kann in diesem Jahr dennoch im Norden Deutschlands erfolgen – wenn die Saison nicht noch international fortgesetzt wird.

Zu den europaweit geplanten Top-Events des Herbstes gehören etwa: der Granfondo Strade Bianche, Mallorca 312 und der Lombardei-Rundfahrt-Radmarathon. Ergo gilt: Für die restliche Saison gibt es noch genug Ziele, für die sich die Vorbereitung lohnt.

Doch wie bereitet man sich angesichts der kurzen Rest-Saison passend auf diese Radsport-Events vor? Und wie verhält man sich im Rennen selbst? Vieles hängt von den eigenen Zielen, und der Form, ab. Eine Leistungssteigerung ist in fast allen Fällen innerhalb einiger Wochen – durch ein gezieltes Intervalltraining – möglich.

Formaufbau für die Radsport-Events im Herbst

Wer bislang wenig trainiert hat, sollte jedoch seine Erwartungshaltung anpassen. Und sich bereits auf den Formaufbau für die Saison 2021 fokussieren. Das Team Kirchmair Cycling absolviert die Vorbereitung für das Saisonfinale in den Bergen. In der Bergtrainingswoche Anfang August fahren die Teilnehmer Teile der Strecken von Radmarathons wie dem Ötztaler, dem Arlberg Giro oder dem Highlander ab.

Auch wer nicht auf Wettkämpfe „hintrainiert“, kann sich seine eigenen Highlights schaffen. In den Bergen, an bislang noch unbezwungenen Pässen, bei Mehrtagestouren – oder einfach auf der eigenen Hausrunde.

Trainingspläne zur Vorbereitung auf die Herbst-Highlights finden Sie in der RennRad 8/2020. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.


Stefan Kirchmair ist zweifacher Ötztaler-Radmarathon-Sieger und Radtrainer mit A-Lizenz. Seine Renn- und Trainings-Erfahrungen gibt er gerne weiter. Für Fragen stehen er und sein Team zur Verfügung. Mehr zu ihm gibt es auch auf www.kirchmair-cycling.com sowie auf der entsprechenden Facebookseite.

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