Rennrad einstellen: Das müssen Sie beachten!
Rahmenhöhe, Sitzhöhe, Sattel: Wie stelle ich mein Rennrad richtig ein?
in Test & Technik
Einstellungssache: Schmerzfrei Rennradfahren
Ihnen schmerzt bei jeder Ausfahrt der Nacken, der Hintern tut Ihnen weh? Sie haben Krämpfe in den Waden? Schuld ist unter Umständen nicht Ihr Körper. Auslöser für die Probleme kann Ihr Rad sein bzw. die Position in der Sie auf Ihrem Rad sitzen. Wir zeigen Ihnen, welche Kriterien bei der Radeinstellung wichtig sind.
Wie stelle ich mein Rennrad richtig ein? Die Rahmenhöhe
Bevor wir in die Feinjustage der Sitzposition eintauchen, muss gewährleistet sein, dass der Rahmen Ihres Renners die richtige Höhe für Ihre Körpergröße anbietet. Auch wenn Sie über die Sattelstütze, die Sitzhöhe enorm verändern können, ist eine passende Rahmengröße nicht zuletzt deswegen wichtig, weil mit wachsenden Rahmenhöhen auch das Oberrohr an Länge gewinnt. Der Abstand vom Sattel zum Lenker nimmt mit wachsenden Rahmenhöhen also ebenfalls zu, Sie müssen Ihren Oberkörper also immer weiter strecken. Wenn man von Rahmenhöhen spricht, meint man also eigentlich Rahmengrößen, auch wenn die Rahmengrößen über die Höhe bzw. über die Länge des Sitzrohrs benannt werden.
Das ist fast ein wenig unfair gegenüber dem Oberrohr, denn theoretisch könnte das Sitzrohr Ihres Rahmens so kurz sein wie es will, solange eine Sattelstütze darin halt findet, die lang genug ist, um ihre Schrittlänge zu bedienen. In Sachen Oberrohr sieht das schon anders aus, was spätestens dann offensichtlich wird, wenn die Laufräder keinen Platz mehr finden, um parallel hintereinander zu stehen.
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Rennrad einstellen: Welche Größe passt zu mir?
Ob Sie auf einem zu Ihrer Körpergröße passende Rahmen sitzen, sagt Ihnen die Tabelle „Richtwerte“. Aber Achtung: auch wenn diese Inhalte der Tabelle sicher auf viele Menschen zutreffen, es gibt immer extreme Körperproportionen, die aus dem Raster fallen. In solchen Fällen hilft im „schlimmsten“ Fall nur ein Rahmen, der auf Maß gebaut wird.
Ein ganz simpler Anhaltspunkt ist auch die Beinfreiheit, die ein Standardrahmen anbieten sollte: Mit den nackten Füßen auf dem Boden stehend, sollte das Oberrohr des Rades zwischen Ihren Beinen mindestens zwei bis drei Zentimeter Abstand vom Schritt haben. Wenn ihre Füße den Boden kaum mehr erreichen, weil Sie auf dem Oberohr sitzen, ist der Rahmen für Sie auf jeden Fall zu groß.
Welche Rahmenhöhe passt zu mir?
Die Rahmenhöhe wird über den Abstand Mitte Tretlagergehäuse, bis zum Abschluss des Sitzrohrs (das vertikale Rohr, in dem die Sattelstütze steckt) in Zentimetern gemessen.
Gesetz den Fall, Sie haben einen Rahmen mit einem stark abfallenden Oberrohr (Sloping-Rahmen), dann müssen Sie das abfallende Oberrohr ausgehend vom Anschluss ans Steuerrohr virtuell in die Waagerechte bringen und den virtuellen Schnittpunkt mit dem Sitzrohr als Messpunkt nehmen.
Einstellungssache: Sitzhöhe und Sattel
Die Sitzhöhe ist die erste Größe, die Sie fixieren müssen. Stellen Sie hierfür den Sattel in waagerechte Position und richten Sie ihn in Längsrichtung in einer Linie zum Oberohr aus.
Setzen Sie sich auf den Sattel und lassen Sie mit nackten Füßen beide Beine frei hängen. Der Sattel hat dann eine passende Höhe, wenn Sie mit dem Fersenbein das im unteren Totpunkt der Kurbel waagerechtstehende Pedal noch berühren können.
Rennrad: Wie ermittelt man seine Sitzhöhe?
Eine wissenschaftlichere Methode bietet die Gleichung „Schrittlänge x 0,885 = Sattelhöhe“ an.
Egal für welche Methode Sie sich entscheiden, die Höhe des Sitzens hängt nicht nur von Ihrer Beinlänge ab. Tretkoordination, Dehnungszustand oder persönliche Vorlieben können dazu führen, dass Sie den Sattel über unsere Vorgehensweisen hinaus feinjustieren müssen. Die individuell perfekte Sattelhöhe bestimmen letzten Endes Sie.
Worauf muss ich bei der Satteleinstellung achten?
Nachdem Sie den Sattel auf die richtige Höhe gebracht haben, müssen Sie den Sattel auch in der Horizontalen einstellen. Setzen Sie sich auf den Sattel und stellen Sie die Kurbelarme in die horizontale Waage.
Stellen Sie Ihren Fuß auf das vordere Pedal. Wenn Sie durch die Kniescheibe Ihres Beins und den Großzehenballen ein Lot fällen können, steht der Sattel richtig. Falls nicht, verschieben Sie die Sattelstreben im Stützenkopf nach vorne oder hinten. Auch in diesem Fall, ist das Lot an der Kniescheibe als Ausgangspunkt einer Erstanpassung zu verstehen.
Rennrad: Der richtige Abstand zwischen Sattel und Lenker
Die optimale Sitzposition hängt nun nicht nur vom Sitzen ab. Sie müssen ja auch den Lenker halten, benötigen also einen passenden Abstand zu dem selbigen.
Greifen Sie den Lenker in der Beuge, ein Fuß steht im Pedal, der entsrpechende Kurbelarm staht paralell zum Unterrohr. Ellbogen und Kniescheibe sollten nun rund zwei Zentimeter Abstand voneinander haben, der Ellenbogen kann also frei durchschwingen. Ist dies nicht der Fall oder ist der Abstand zu groß, sollten Sie einen kürzerer oder längerer Vorbau wählen.