Race Gravel
Race-Gravelbikes 2024 im Test: Sportive Gravelräder
in Gravel
Sie können quasi Mountainbikes sein oder fast schon Rennräder, Radreise-Gefährte oder Renn-Maschinen: Der Markt der schnellen geländegängigen Gravelbikes wird immer größer und differenziert sich immer weiter aus. Die Unterschiede zwischen einzelnen Modellen sind inzwischen teils enorm. Gravelbike ist demnach nicht gleich Gravelbike. Sie haben teils 27,5 Zoll „kleine“ Laufräder und 50 Millimeter breite Reifen, dutzende Ösen für die Schutzblech-, Taschen- und Gepäckträgermontage, Frontfederungen und mehr.
Doch in diesem RennRad-Test haben wir uns auf einen Bereich des Gravelrad-Marktes fokussiert: sportiv ausgerichtete und renntaugliche, „schnelle“ Modelle. Sie sind teils etwas weniger auf Bikepacking, Komfort und Geländegängigkeit ausgerichtet – und mehr auf Agilität, Direktheit, Steifigkeit und Leichtgewicht.
Die leichtesten Gravelbikes im Testfeld
Eines der leichtesten Test-Modelle ist zugleich auch das wohl leichtgewichtigste Serien-Gravelbike überhaupt: das Specialized S-Works Crux. Es war einst als Cyclocrosser konzipiert – ergo: klar auf den Renneinsatz. Mit einer Geometrie, die zu aggressiven Sitzpositionen führt und Top-Beschleunigungseigenschaften. Das neue Crux ist daran angelehnt – wurde aber weniger kompromisslos. Das Gewicht unseres Testmodells der Rahmengröße 56: 7,38 Kilogramm. Gleichzeitig ist es auch das teuerste Rad des Testfelds. Der Preis: 11.500 Euro.
Noch weniger wiegt in unserem Testfeld nur das Gunsha SLX 3.1. Dessen Gesamtgewicht in der Rahmengröße S: 6,93 Kilogramm. Der bayerische Hersteller aus Bärnau baut jedes Rad den individuellen Wünschen der Kunden entsprechend auf. Die Breite der verbauten Challenge-Gravel-Grinder-Reifen: 38 Millimeter.
Reifenwahl bei Gravelbikes
Die Reifenwahl sagt, gerade im Gravel-Bereich, enorm viel über das Einsatzgebiet und die Ausrichtung eines Rades aus. In diesem Testfeld reichen die Reifenbreiten von 38 bis zu 45 Millimetern.
Die breitesten Pneus sind unter anderem am 1of1 Austrian Bikes montiert. Dieses Testmodell wurde vor allem für den Allround- und den Langstrecken-Einsatz konzipiert – und bietet einen sehr hohen Dämpfungskomfort.
Das schwerste Rad in diesem Testfeld, das Basso Palta, bringt 9,86 Kilogramm auf die Waage. Dennoch ist es recht stark auf den Race-Einsatz ausgerichtet. Der Renn-Fokus ist somit innerhalb des Testfeldes stark unterschiedlich ausgeprägt. Manche Modelle machen hier – in Sachen Dämpfungsverhalten, sportive Sitzposition und Ausstattung – kaum Kompromisse, andere sind extrem alltags- und langstreckentaugliche Allrounder.
Viele der getesteten Räder sind teils, etwa am Rahmen und der Gabel, aerodynamisch optimiert. Die Schaltzüge und Bremsleitungen sind oft vollständig system-integriert. An sechs Testmodellen sind jeweils Zweifach-Gruppen verbaut – acht der Hersteller setzen an ihren Rädern auf Mono-Kettenblätter.
Anders ausgerichtete Gravelbikes werden wir dann später im Jahr für eine der kommenden RennRad-Ausgaben testen. Dann stehen andere Ausrichtungen und Eigenschaften im Mittelpunkt: Robustheit, Dämpfungskomfort, die Commuting-, Bikepacking- und Offroad-Tauglichkeit – und Vieles mehr.
Der Gravelmarkt ist längst so groß, dass man leicht den Überblick verliert. Doch in unseren großen Vergleichstests sollte jeder fündig werden.
Diese sportiven Gravelbikes haben wir getestet
Marke | Modell | Preis | Prädikat |
Koga | Roqa Allroad | 3599 Euro | |
Bombtrack | Hook EXT C | 3899 Euro | |
Benotti | Fuoco GravelTestbrief | 3999 Euro | |
Cervélo | Áspero | 4199 Euro | |
Basso | Palta | 4399 Euro | |
Stevens | Camino AXS | 4399 Euro | |
Storck | Grix.2 CompTestbrief | 4499 Euro | Kauftipp |
Parapera | Anemos²Testbrief | 4789 Euro | Allround-Tipp |
Rose | Backroad FF | 4999 Euro | Race-Tipp |
Canyon | Grail CF SLX 8 AXS | 5299 Euro | |
Gunsha | SLX 3.1 | 5455 Euro | Race-Tipp |
1of1 Austrian Bikes | Gravel G.01 | 5900 Euro | |
Myvelo | MortiroloTestbrief | 6199 Euro | |
Specialized | S-Works CruxTestbrief | 11.500 Euro | Race-Tipp |
Die ausführlichen Testberichte der sportiven Gravelbikes lesen Sie in der RennRad 5/2024. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.
Die getesteten Gravelbikes in der Bildergalerie
Am Test wirkten mit: D. Binnig, F. Böna, S. Pusch, M. Fischer, J. Schinnagel, P. Klimsa