Preisvergleich
Mittelklasse- vs. High-End-Rennräder: 26 Räder im Vergleichstest
in Test & Technik
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1999 Euro kostet das günstigste Rad dieses Testfeldes – 10.499 das teuerste. Was sind die Unterschiede? Und: Rechtfertigen diese den Preisunterschied? Diese Fragen sollen – unter anderem – im Rahmen dieses großen Radtests beantwortet werden. Wobei klar ist: Bei solchen Preisfragen geht es den meisten Käufern wohl nicht nur um die Funktion, das Gewicht, die Ergonomie, das Beschleunigungsverhalten, die Steifigkeit, die Ausstattung – sondern auch um das Image. Es geht um den ewigen Kampf innerhalb menschlicher Wesen: Emotion versus Verstand.
Die Preisinflation im Marktsegment der Rennrad-Topmodelle ist besorgniserregend. Dies ist ein Fakt. In den vergangenen Jahren hat eine enorme Ausdifferenzierung des einst sehr engen Rennradmarktes stattgefunden. Weg von der einen, traditionellerweise sehr sportiven, Ausrichtung – hin zur Spezialisierung. Auf, zum Beispiel, einen hohen Fahrkomfort, Graveltauglichkeit, die Langstrecke, Aerodynamik – und mehr.
Dieses Testfeld haben wir vor allem nach einem Kriterium ausgewählt: dem Preis. Zudem haben wir die Testmodelle in zwei Kategorien eingeteilt: die sehr weit gefasste „Mittelklasse“ – und die „Highend-Race-Klasse“. Im Test stellen wir jeweils zwei Räder desselben Herstellers nebeneinander.
Mittelklasse- und High-End-Rennräder: Diese Räder haben wir getestet
Marke | Modell | Preis | Prädikat |
Lapierre | Sensium 500 Disc | 1999 Euro | |
Lapierre | Aircode SL 700 | 4999 Euro | |
Airstreeem | Air One SL 105Testbrief | 2190 Euro | |
Airstreeem | Triple E Disc SLTestbrief | 8720 Euro | Race-Tipp |
Radon | Vaillant 9.0 | 2199 Euro | Preis-Leistung |
Radon | Vaillant 10.0 | 2969 Euro | |
Focus | Paralane 8.7 | 2299 Euro | |
Focus | Izalco Max Disc 9.7 AXS | 6199 Euro | |
Ribble | Endurance SL Disc | 2500 Euro | |
Ribble | Endurance SLR Disc | 7399 Euro | |
Cannondale | CAAD13 Disc Ultegra | 2699 Euro | |
Cannondale | Supersix Evo Hi-Mod Disc Dura Ace | 10.499 Euro | Race-Tipp |
Storck | Aerfast G2 Comp | 2999 Euro | |
Storck | Aerfast 3 Pro Disc | 6698 Euro | |
Simplon | Kiaro Disc 105Testbrief | 3149 Euro | |
Simplon | Kiaro Disc RedTestbrief | 8484 Euro | Kauf-Tipp |
Canyon | Endurace CF SL 8.0 Di2 | 3199 Euro | |
Canyon | Endurace CF SLX 9.0 Di2 | 6999 Euro | Kauf-Tipp |
Scott | Addict RC30 | 3499 Euro | |
Scott | Addict RC Premium | 9999 Euro | |
Standert | Triebwerk Disc | 3499 Euro | |
Standert | Kreissäge 2nd Cut | 7999 Euro | |
Cube | Agree C:62 SLT | 3699 Euro | |
Cube | Litening C:68X SL | 6499 Euro | |
Cervélo | R-Series Force eTap AXS | 6499 Euro | |
Cervélo | R5 Red eTap AXS | 9499 Euro |
Alle ausführlichen Testberichte zu diesen Mittelklasse- und High-End-Rennrädern lesen Sie in der RennRad-Ausgabe 6/2020. Hier können Sie die Ausgabe als Print oder E-Paper bestellen.
Die getesteten Mittelklasse- und High-End-Rennräder in der Bildergalerie
Mittelklasse- und High-End-Rennräder: Race- vs. Komfort- & Radmarathon
Das günstigste Rad dieses Testfeldes, das Lapierre Sensium 500, ist mit einer Shimano-105-Disc-Gruppe ausgestattet und wiegt 9,33 Kilogramm in der Größe L. Zwischen ihm und dem teuersten Testrad, dem Cannondale SuperSix Evo, liegen 8500 Euro – und 1,9 Kilogramm. Und, natürlich, beim Parameter Fahr-Performance: Welten. Dennoch stellt sich die Frage: Sind diese Eigenschaften einen solchen Aufpreis wert?
Die Zielgruppen dieser Räder sind sehr unterschiedlich. Wie auch generell die Ausrichtungen unserer Testräder. Das SuperSix Evo zählt zu den Super-Leichtgewichts-Renngeräten – wie etwa auch das 7,03 Kilogramm „schwere“ Scott Addict RC Premium oder das mit 7,01 Kilogramm leichteste Rad des Testfeldes, das Airstreeem Triple E Disc SL. Es kostet 9999 Euro, und ist gut ein Kilogramm leichter als sein Schwester- und Vergleichsmodell: das Addict RC 30. Dessen Preis: 3499 Euro. Auch das RC30 überzeugt mit einer durchdachten Ausstattung, einer hohen Rahmensteifigkeit und einer vollen Renntauglichkeit.
Doch neben dieser Race-Ausrichtung sind in diesem Radtest auch zahlreiche Modelle vertreten, die auf einen möglichst hohen Fahrkomfort und Radmarathons beziehungsweise die Langstrecke ausgerichtet sind. Zu den sportiv-racigen Vertretern dieser Gattung zählt etwa das Simplon Kiaro, das bereits in früheren RennRad-Tests sehr gut abschnitt, und gerade ambitionierte Radmarathonfahrer anspricht. Dasselbe gilt etwa für das Canyon Endurace SLX 9.0: Es ist leicht, agil – und dennoch extrem komfortabel.
Exoten des Testfeldes
Zu den „Exoten“ des Testfeldes zählen die beiden Modelle des Berliner Herstellers Standert: Der Rahmen des einen Testrades ist aus Stahl – der des anderen aus Aluminium. Doch beide Rennräder sind weder antiquiert noch auf Komfort ausgerichtet, sondern: schnell. Beide sind extrem agile und sehr steife Race-Modelle.
Dieser Radtest birgt einige Überraschungen. Und Schönheiten. Sportlichkeit. Und Komfort.