Offroad
Gravelbikes 2025 im Test: 16 Offroad-Räder aller Ausrichtungen
in Gravel
16 Räder – ein Rad-Segment: Gravel. Doch Gravel ist nicht gleich Gravel. Das Segment differenziert sich zunehmend aus. Die Ansprüche, die Einsatzzwecke und die Gravelbikes werden immer spezifischer: Von Modellen für den Renneinsatz, über Alltags- und Pendlerbikes bis hin zu solchen für Mehrtagestouren und Radreisen. In diesem Testfeld sind sie alle vertreten – und aus allen Preisklassen.
Das günstigste getestete Gravelrad kostet 1799 Euro. Das Poison Taxin bietet: einen Aluminum-Rahmen, eine mechanische Shimano-GRX-600-Gruppe und DT-Swiss-G-540-db-Aluminium-Laufräder. Sein Gewicht: 11,03 Kilogramm. Am anderen Ende des Preis-Spektrums ist das Falkenjagd Aristos R Trail Gravel angesiedelt. Sein Rahmenmaterial: Titan. Sein Gewicht: 9,2 Kilogramm. Sein Preis: 8785 Euro.
Einige Test-Modelle erinnern von ihrer Geometrie, der Ausrichtung und der Ausstattung her an Rennräder mit breiteren Reifen beziehungsweise an Cyclocrosser – bei anderen liegt der Fokus eher auf den Parametern Fahrkomfort, Zuladung und Geländetauglichkeit. Ein Indikator für den jeweiligen Einsatzzweck kann auch die Reifenbreite sein. So rollt etwa das Stevens Camino Pro auf, in der Relation, 40 Millimeter „schmalen“ Continental-Terra- Pneus.
Gravelbikes im Test: Konzepte und Antriebe
Mit seinem nur 42 Millimeter breiten Oxygen-Scorpo-Aerolenker, einer 2×12-GRX-820-Gruppe und einem Stack-to-Reach-Verhältnis von 1,46 ist es eines der am klarsten auf den sportiven Race-Einsatz ausgerichteten Modelle.
An acht Rädern in diesem Testfeld sind 45 Millimeter breite Reifen verbaut – am Wilier Adlar, dem Kocmo Daytona-PI | Race IQ 50 und dem 8bar Tflsberg Steel V2 sogar 57-Millimeter-Modelle. Alle drei Räder sind stark auf den Bikepacking- und Offroad-Einsatz ausgerichtet. Dies zeigen auch die zahlreichen Montagepunkte für Zusatz-Flaschenhalter, Schutzbleche, Taschen und Gepäckträger an den Rahmen und Gabeln der Test-Modelle.
Santa Cruz setzt bei seinem Modell Stigmata auf eine maximale Offroadtauglichkeit: Eine Rockshox-Gabel mit 70 Millimetern Federweg sowie eine funkgesteuerte und versenkbare AXS-XPLR-Sattelstütze boten im Testverlauf große Dämpfungsreserven, auch in sehr ruppigem Gelände. Basic Bikes setzt einen ähnlichen Fokus – die Berliner Marke verbaut dazu einen gefederten Vorbau von Vecnum an sein Gravelbike.
Gruppen und Material
An elf Rädern in diesem Test sind Gruppen mit Einfachantrieb, an vier sind Zweifach-Systeme verbaut. Eine Besonderheit ist der Antrieb des Kocmo Daytona-Pi | Race IQ: Der Hersteller kombiniert einen Riemenantrieb mit einem 12-Gang-Pinion-Getriebe. In einem gekapselten Gehäuse greifen Stirnzahnräder – ähnlich wie in einem Autogetriebe – ineinander. Das System soll durch seine Robustheit und Wartungsfreundlichkeit überzeugen – und mit der schwerpunktgünstigen Bauweise unter dem Tretlager punkten.
Der Rahmen des Kocmo besteht wie der des Falkenjagd aus Titan. Das Material überzeugt vor allem durch seine Dauerhaltbarkeit – der Werkstoff hat jedoch seinen Preis: Beide Modelle gehören mit 6700 beziehungsweise 8785 Euro zu den teuersten Rädern in diesem Vergleich. Der Werkstoff Stahl kommt am Rennstahl 853 Gravel und am 8bar Tflsberg zum Einsatz. Dessen Rahmen überzeugt vor allem durch seine Robustheit und die sehr hohe Zuladungskapazität.
Wobei auch eine bekannte Schwäche des Materials deutlich wird: Das 8bar Tflsberg Steel V2 wiegt 11,6 Kilogramm in der Größe M – und damit 3,3 Kilogramm mehr als das leichteste Carbon-Modell dieses Testfelds: das Basic Bikes Gravelbike. Dieses ist, ebenso wie die Modelle von Canyon, Stevens, Sciu, Storck und Riverside stärker auf den sportiven Einsatz ausgerichtet.
Diese Gravelbikes 2025 haben wir getestet
Marke | Modell | Preis | Prädikat |
Poison | Taxin 2025 | 1799 Euro | |
Bulls | Machete | 2799 Euro | |
Riverside | GCR | 2999 Euro | Preis-Leistung |
8bar Bikes | Tflsberg Steel V2 | 3156 Euro | |
Stevens | Camino Pro | 3199 Euro | |
Bergamont | Grandurance Elite | 3399 Euro | |
Rennstahl | 853 Gravel | 3499 Euro | Touren-Tipp |
Wilier Triestina | Adlar | 4000 Euro | |
Basic Bikes | Gravelbike Shimano GRX | 4380 Euro | Race-Tipp |
Sciu Bikes | Mace 5 Explorer | 4499 Euro | |
Storck | Grix.2 Pro | 4699 Euro | Race-Tipp |
Canyon | Grizl CF SLX 8 Di2 | 4999 Euro | Kauftipp |
Liteville | 4-One | 5999 Euro | |
Kocmo Titan Bikes | Daytona-PI |Race-IQ | 6700 Euro | |
Santa Cruz Bicycles | Stigmata | 8299 Euro | |
Falkenjagd | Aristos R Trail Gravel | 8785 Euro |
Die ausführlichen Testberichte der Gravelbikes lesen Sie in der RennRad 10/2024. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.
An diesem Test wirkten mit: D. Binnig. S. Pusch. F. Böna, P. Klimsa, J. Schinnagel, F. Nagel