Allroad
Gravel Bikes 2022 im Test: 24 Räder für Straße und Schotter
in Gravel
24 Räder – ein Rad-Segment: Gravel. Doch Gravel ist nicht gleich Gravel. Der Bereich der Gravel Bikes differenziert sich immer weiter aus. Die Ansprüche, und die Räder, werden immer spezieller: vom Renn- über den Alltags-, den Pendel-, den Mountainbike- bis hin zum Mehrtages-Tour-mit-Gepäck-Einsatz – in diesem Testfeld sind Modelle für alle Fälle vertreten. Und: aus allen Preisklassen. Das günstigste getestete Gravel Bike kostet 1099 Euro. Die Ausstattung: TRP-Scheibenbremsen und eine 105er-Schaltgruppe. Das Gewicht: 10,8 Kilogramm. Das Modell: Triban Grvl 520. Am anderen Ende des Preis-Spektrums ist das Wilier Rave SLR angesiedelt. Sein Gewicht: 8,07 Kilogramm. Sein Preis: 8300 Euro.
Einige Modelle erinnern in ihrer Geometrie und Ausrichtung an Race-Modelle und Cyclocrosser – bei anderen liegt der Fokus klar auf der Langstrecke, auf den Parametern Fahrkomfort und Laufruhe. Ein Merkmal, an dem man die unterschiedlichen Ausrichtungen der Testmodelle ablesen kann, ist: die Reifenbreite. So rollt etwa das Trenga De KSG 9.2 auf 35 Millimeter „schmalen“ Pneus. Was zu seinem potenziellen Haupteinsatzgebiet passt, denn: Es ist eines der am klarsten auf den sportiven Einsatz ausgerichteten Modelle. Am Bergamont Grandurance Elite und am Canyon Grizl CF SL 7 sind 45 Millimeter breite Schwalbe-G-One-Bite-Reifen montiert. Beide Modelle sind stark auf den Offroad- und Bikepacking-Einsatz sowie die Langstrecke ausgerichtet.
Gravel Bikes: Tradition und Innovation
Dies zeigen auch die zahlreichen Montagepunkte für Schutzbleche, Taschen und Gepäckträger am Rahmen und an der Gabel an diesen beiden und an vielen anderen Test-Modellen. Specialized setzt mit dem Diverge auf maximale Geländetauglichkeit. Das getestete Diverge Sport Carbon ist mit einem Future-Shock-Dämpfungssystem am Steuerrohr ausgestattet, das bis zu 20 Millimeter Federweg bietet. Dieses arbeitete auch im Rahmen dieses Tests überzeugend.
Neben den bewährten Zweifach- und etlichen Einfach-Antrieben, die sich gerade im Offroad-Bereich durchsetzen, taucht in diesem Testfeld noch eine weitere „Antriebsart“ auf: die Nabenschaltung. Der Hersteller Classified ist hier mit einer Hinterradnaben-Schaltung vertreten, die den Umwerfer beziehungsweise das zweite Blatt ersetzen soll. Über ein funkgesteuertes Signal kann die Nabe zwischen zwei Übersetzungen wechseln – dies ermöglicht eine große Gangbandbreite, kleine Gangsprünge und eine schnelle Schaltmöglichkeit unter Vollbelastung. Das System ist an zwei Testmodellen verbaut: dem Pilot Scram und dem Titici All-in. Beide Testräder vereinen innovative Technik mit „klassischen“ Materialien: einem Titan- respektive einem in Italien von Hand hergestellten Aluminium-Rahmen.
Gravel ist ungleich Gravel
Mit dem Bombtrack Arise SG ist auch ein Stahl-Rahmen-Modell in diesem Test vertreten. Dieser überzeugt durch seine Verarbeitung und seine Robustheit. Wobei auch eine bekannte Schwäche des Materials deutlich wird: Das Arise wiegt in der Testgröße L 12,19 Kilogramm. Und damit 4,4 Kilogramm mehr als das leichteste Modell dieses Testfeldes: das Parapera Anemos. Dieses ist, ebenso wie die Modelle von Factor, Wilier und Basso, primär auf den sportiven Einsatz ausgerichtet.
Gravel ist eben ungleich Gravel. Die Einsatzgebiete – und somit die „idealen Gravel Bikes“ – sind individuell.
Diese Gravel Bikes für die Saison 2022 haben wir getestet
Marke | Modell | Preis | Prädikat |
Triban | Grvl 520 Sub 700 | 1099 Euro | |
Radon | Regard 10.0 | 1799 Euro | Preis/Leistung |
Bombtrack | Arise SG | 2000 Euro | |
Giant | Revolt Advanced 3 | 2199 Euro | |
Titici | All in | 2290 Euro (Rahmenpreis) | |
BH | Gravel X Alu 2.5 | 2399 Euro | |
KTM | X-Strada 10Testbrief | 2399 Euro | |
Liv | Devote Advanced 2 | 2699 Euro | |
8Bar | Mitte V3 | 2804 Euro | |
Benotti | Fuoco GravelTestbrief | 2999 Euro | Kauftipp |
Trenga De | KSG 9.2 | 2999 Euro | |
Bergamont | Grandurance Elite | 3099 Euro | |
Pastel | WHTIF | 3099 Euro | |
ROSE | Backroad GRX-810 | 3199 Euro | |
Canyon | Grizl CG SL 7 eTap | 3299 Euro | Offroad-Tipp |
Fuji | Jari Carbon CX | 3299 Euro | |
Cervélo | Aspero Apex | 3399 Euro | |
Parapera | AnemosTestbrief | 3993 Euro | Kauftipp |
Specialized | Diverge Sport Carbon | 4000 Euro | |
Storck | Grix.2 ProTestbrief | 4199 Euro | Race-Tipp |
Basso | Palta | 5884 Euro | |
Factor | LS | 5999 Euro | |
Pilot | Scram Classified | 7350 Euro | |
Wilier Triestina | Rave SLR | 8300 Euro |
Die getesteten Gravel Bikes in der Bildergalerie
Die ausführlichen Testberichte der Gravel Bikes lesen Sie in der RennRad 5/2022. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.
Am Test der Gravel Bikes wirkten mit: Y. Achterberg, D. Binnig, L. Echtermann, J. Fährmann, M. Hempfer, J. Zesewitz