Unverzichtbar
Funktionsunterhemden und Sportsocken für Radfahrer im Test
in Test & Technik
Sommer, ein schattenloser Anstieg, der Schweiß rinnt. 20 Minuten später: 60, 65, 70 km/h, eine Abfahrt, kühler Fahrtwind. Dies ist eine der vielen Situationen, in denen sich eine funktionale Zwischenschicht zwischen den Trägern der Radhose und dem Trikot bezahlt macht. Eine Zwischenschicht, die für die allermeisten Radsportler unverzichtbar ist: ein Funktionsunterhemd. Funktionsunterhemden können die Temperaturregulation unterstützen. Sie können, im Idealfall, den Schweiß weiterleiten und somit vor dem Auskühlen schützen. Und: Sie sollten so konzipiert sein, dass sie möglichst schnell wieder trocknen.
Der Wirkmechanismus: Hydrophobe Kunstfasern am Körper sind mit hydrophilen Fasern im Außenbereich verwoben und transportieren den Schweiß weg. Oder: Die inneren Fasern sind dicker als die äußeren und machen sich den sogenannten Kapillareffekt zunutze. Außen am Unterhemd kann der Schweiß dann verdunsten. Auch die sogenannten Fishnet-Stoffe, die kaum Schweiß aufnehmen können oder sollen, haben einen Effekt: Ein dünnes „Luftpolster“ sorgt hier für die nötige Isolierung des Körpers. Zudem nimmt auch das Netzmaterial, in geringerem Ausmaß, Schweiß auf und „transportiert“ diesen vom Körper weg.
Passform
Die Passform: Ein Funktionsunterhemd sollte in der Regel sehr nah am Körper anliegen, da sonst der Schweißtransport vermindert ist. Die Materialstärke ist hingegen ein sehr individuelles Thema. In diesem Test zeigte sich, dass auch viele der etwas „dickeren“ Varianten bei Sommertemperaturen punkten können. Wenn auch die dünneren luftigeren Modelle im Hochsommer oftmals Vorteile haben. Trägt man etwa ein sehr dünnes Trikot mit Aero-Ärmeln, trägt ein Unterhemd mit kurzen Ärmeln oft etwas dick in diesem Bereich auf. In solchen Fällen empfiehlt sich ein ärmelloses Unterhemd. Bei niedrigeren Temperaturen, wenn man etwa am Morgen sogar mit Armlingen losfährt, würde die ärmellose Variante eine Kältebrücke entstehen lassen. In solchen Fällen haben, logischerweise, die Ärmel-Varianten klare Vorteile.
Der Faktor Geruchsentwicklung: In unserem Dauertest zeigt es sich, dass die hier verwendeten modernen Kunstfasern – erfreulicherweise – nach beziehungsweise während des Trainings in der Regel nur schwache Gerüche entwickeln. Der Preisfaktor: Ein gutes Unterhemd bekommt man, trotz der aktuellen enormen Inflation, ab 30 bis 40 Euro. Auch nach oben gibt es Grenzen. Selbst die namhaftesten Firmen verlangen nicht mehr als 70 Euro.
Diese Funktionsunterhemden für Männer haben wir getestet
Marke | Modell | Preis | Bewertung | Prädikat |
Alé | Intimo Quark | 39,95 Euro | 4,5 / 5 | |
Assos | Summer No Sleeve Skin Layer | 60,00 Euro | 4,5 / 5 | Kauftipp |
BBB | Meshlayer BUW-10 | 34,95 Euro | 4 / 5 | |
Castelli | Pro Mesh Baselayer Short Sleeve | 64,95 Euro | 4 / 5 | |
Ekoi | Suntech Evo | 28,35 Euro | 4,5 / 5 | Preis/Leistung |
Gore | M Baselayer Sleveless Shirt | 34,95 Euro | 4 / 5 | |
Löffler | Men’s Singlet Transtex Light+Testbrief | 39,99 Euro | 5 / 5 | Testsieger |
Mavic | Hotride+ Sleeveless Graphic Tee | 45,00 Euro | 4 / 5 | |
Q36.5 | Baselayer Zero Mesh Green | 50,00 Euro | 4,5 / 5 | Kauftipp |
Rapha | Merin Mesh Baselayer SL | 65,00 Euro | 4,5 / 5 | Kauftipp |
Spatz | Coolr Summer | 59,99 Euro | 4 / 5 | |
Sportful | Pro Baselayer Sleeveless | 54,90 Euro | 4,5 / 5 | Kauftipp |
Diese Funktionsunterhemden für Frauen haben wir getestet
Marke | Modell | Preis | Bewertung | Prädikat |
Assos | Women’s Summer Short Sleeve Skin Layer | 70,00 Euro | 4,5 / 5 | |
Castelli | Pro Mesh 3 Women’s Sleevesless | 59,95 Euro | 4,5 / 5 | |
Ekoi | Emma | 22,90 Euro | 5 / 5 | |
Löffler | Women’s Singlet Transtex Light+Testbrief | 39,99 Euro | 4,5 / 5 | Kauftipp |
Rapha | Women’s Merino Mesh BL SL | 70,00 Euro | 4,5 / 5 | |
Sportful | Pro Baselayer Women’s SL | 54,90 Euro | 5 / 5 | Testsieger |
Die ausführlichen Testberichte der Funktionsunternehmen für Frauen und Männer finden Sie in der RennRad 8/2022. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.
Regeln für Fahrradsocken
Fahrradsocken sind oftmals nicht nur funktional, sondern teils auch ein Mittel zum Ausdruck der Persönlichkeit. Für den Renneinsatz gibt es auch hier Regeln. Die UCI schreibt vor: „Socken, die im Wettkampf getragen werden, dürfen nicht über die halbe Distanz zwischen Außenknöchel und der Mitte des Wadenbeinköpfchens hinausgehen.“ In der Realität sieht es so aus, dass die längsten Socken in diesem Vergleichstest eine offizielle Schaftlänge von 18 Zentimetern haben. Allerdings können stramm gezogene Socken an Fuß und Wade durchaus drei bis vier Zentimeter länger sein.
Nach den – nicht ganz ernstgemeinten – inoffiziellen Benimm- beziehungsweise Rennradfahrer-Outfit-Regeln der „Velominati“ heißt es, konkret in der Regel Nummer 27: „Nicht zu lang und nicht zu kurz. […] Keine Socken geht gar nicht. Knöchelsocken sind für Tennisspielerinnen.“ Regel Nummer 28 sagt über die Farbe: „Socken können verdammt noch mal jede Farbe haben, die man mag. Weiß ist oldschool. Schwarz ist auch cool, hat aber ein schlechtes Image wegen eines gewissen Texaners. Falls man farbige Socken trägt, sollen sie aber zum Rest des Outfits passen.“
Größen und Preise
Die Meinung unserer Redaktion besagt: Jeder wie er mag. Jedes Auswahlkriterium ergibt für sich Sinn – von der Optik über die Funktionalität bis hin, natürlich, zum Preis-Leistungs-Verhältnis.
Viele der Test-Modelle sind unisex. Die Kategorisierung als Männer- beziehungsweise Frauenmodelle ist demnach teilweise sehr schwierig. Die Hersteller haben manche Modelle schlicht und einfach je in Damen- oder Herrengrößen in diesen Test geschickt.
Die meisten Modelle wiesen verschiedene Strick- beziehungsweise Materialzonen auf. In der Regel werden mindestens zwei oder drei verschiedene, unterschiedlich je nach Belastungs- und Einsatzzone, gestaltete Zonen eingesetzt.
Die Testmodelle kosten zwischen zwölf und 20 Euro. Der maximale Preisunterschied beträgt somit 80 Prozent. Die Bandbreiten in diesen beiden großen Testfeldern sind jeweils sehr weit – so weit, dass wohl jeder potenzielle Käufer in diesem Vergleichstest fündig wird.
Diese Fahrradsocken für Männer haben wir getestet
Marke | Modell | Preis | Bewertung | Prädikat |
Alé | One | 18,95 Euro | 4 / 5 | |
Assos | RS Socks Targa | 19,00 Euro | 5 / 5 | Testsieger |
BBB | Highfeet 2.0 | 18,95 Euro | 4,5 / 5 | |
Castelli | Endurance 15 Socks | 18,95 Euro | 5 / 5 | Testsieger |
Ekoi | Perforato 2 | 13,08 Euro | 4,5 / 5 | |
Gore | M Brand Mid Socks | 14,95 Euro | 3,5 / 5 | |
Mavic | Essential High Sock | 15,00 Euro | 5 / 5 | Kauftipp |
Q36.5 | Leggera White | 16,00 Euro | 5 / 5 | Testsieger |
Rapha | Pro Team Socks | 20,00 Euro | 5 / 5 | Kauftipp |
Spatz | Sokz Long-Cut Cycling Socks | 16,99 Euro | 3,5 / 5 | |
Sportful | Sliff Socks | 19,90 Euro | 4,5 / 5 |
Diese Fahrradsocken für Frauen haben wir getestet
Marke | Modell | Preis | Bewertung | Prädikat |
Alé | Stripes | 18,95 Euro | 4,5 / 5 | |
Assos | GT Socks C2 | 17,00 Euro | 5 / 5 | Kauftipp |
Ekoi | Line Pro Sunlight | 13,08 Euro | 5 / 5 | Preis/Leistung |
Mavic | Essential Mid Sock | 12,00 Euro | 5 / 5 | Preis/Leistung |
Rapha | Lightweight Socks | 20,00 Euro | 4,5 / 5 | |
Sportful | Velodrome Socks | 14,90 Euro | 4,5 / 5 | Kauftipp |
Die ausführlichen Testberichte der Radsocken für Frauen und Männer finden Sie in der RennRad 8/2022. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.