Test: Elf aktuelle Aero-Laufräder 2018
Elf aktuelle Aero-Laufräder 2018 im Test
in Test & Technik
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Tuning-Teile Aero-Laufräder
Steifigkeit, Optik, Gewicht, Beschleunigung und das zulässige Fahrergewicht: Dies sind die ausschlaggebenden Kaufkriterien bei Laufrädern. Im Falle von Aero-Laufrädern kommt ein weiteres Argument hinzu: Man kann einige Watt Leistung sparen. Wie viel Watt-Spar-Potenzial bieten Aerolaufräder mit Felgenhöhen zwischen 45 und 50 Millimetern? Das war die Ausgangsfrage zu diesem Test. Wissenschaftlich durchgeführt wurden die Tests von GST-Windkanal am Bodensee und dem Fachbereich Maschinentechnik der Hochschule OWL in Lemgo.
„Die schnellsten Aero-Laufräder sparen gegenüber den langsamsten vier Watt.“
Laufräder – Die Tropfenform ist entscheidend
Seit Jahren wird beim Konstruieren und Entwerfen von Radsport-Material darauf geachtet, dass alles glattflächig und damit strömungsgünstig ist. Jede Kante und jeder Absatz verursacht Luftwirbel, die den Vortrieb bremsen. Die Rechnung ist so simpel wie logisch: Ein aerodynamisch optimiertes System „Rennrad plus Fahrer“ fährt bei gleicher Tretleistung schneller. Ein Tropfen ist dabei die strömungsgünstigste Körperform. Beispielsweise wird ein Wassertropfen im freien Fall vom Luftstrom zur optimalen Form „modelliert“.
Die Natur als Vorbild
In der Natur findet man viele solcher strömungsgünstigen Beispiele, etwa bei Walen oder Kaulquappen. Ihre Körper sind tropfenförmig. Sie sind vorne rund und „bauchig“, nach hinten laufen sie spitz zu. Diese Errungenschaften der Natur machen sich auch die Ingenieure der Radindustrie zunutze: Viele Rohre moderner Rahmen sind in Strömungsrichtung oval bis annähernd tropfenförmig. Die Übergänge von Rohr zu Rohr, insbesondere im Bereich des Steuerrohrs, sind fließend und glattflächig. Aero-Laufräder besitzen hohe Felgen, Aero-Helme weisen weniger Lüftungsöffnungen auf, um eine glatte Oberfläche zu erzeugen. Aero-Trikots sitzen hauteng und faltenfrei. Ihr Ziel: Weniger Luftverwirbelungen.
Das Testfeld im Überblick
Laufräder sind die Nachrüstungskomponenten Nummer Eins. Es liegt daher nahe, die Qualität ihres aerodynamischen „Vorsprungs“ gegenüber „normalen“ Laufrädern im Windkanal gründlich zu untersuchen. Im Testfeld befinden sich elf Hersteller, deren Gemeinsamkeit in folgendem bestand: eine alltagstaugliche und maßvolle Felgenhöhe von 45 bis 50 Millimetern, Clincherfelgen (für Drahtreifen), Shimano-Freilauf und für Felgenbremsen ausgelegt. Einzig bei den Laufrädern von Leeze wichen wir von dieser Vorgabe ab und orderten einen Satz mit 38 Millimeter Felgenhöhe vorn und 60 hinten.
Laufräder sind die Nachrüstungskomponenten Nummer Eins.
Kaufkriterium: Preis-Leistung
Bei der Auswahl der Testkandidaten legten wir großen Wert auf erschwingliche Modelle und ein ordentliches Preis-Leistungs-Verhältnis. Beispielsweise hat Campagnolo zwei Modelle im Angebot, die für diesen Test geeignet sind: Bora One 50 (1876 Euro) und Bora Ultra 50 (2826 Euro). Felgen und Speichen sind bei beiden Modellen identisch, also die Bauteile, die hauptsächlich den Luftwiderstand beeinflussen. Das teurere Modell wiegt 50 Gramm weniger, verfügt über eine hochwertigere Lagerung und die Naben sind mit Carbonhülsen leichter aufgebaut. Wie bei allen Herstellern orderten wir das günstigere Modell.
Vollcarbon vs. Hybrid
Bei Aero-Laufrädern finden wir zwei Bauweisen: Vollcarbon und Hybrid. Bei letzteren wird innen an der Alufelge ein Aeroring aus Carbon aufgeklebt. Von Vorteil sind hier das gewohnte gute Bremsverhalten der Alubremsflanken sowie der günstigere Preis. Nachteilig ist das höhere Gewicht. Bei Vollcarbon-Laufrädern sind Felge und Aeroring dagegen aus einem Stück gefertigt. Die Carbon-Bremsflanke erfordert spezielle, oftmals weichere Bremsbeläge. Die Carbon- sind leichter als Hybridmodelle, weisen aber die Nachteile eines höheren Preises und eines oftmals schlechteren Bremsverhaltens bei Nässe auf.
Breite Felgen – breite Reifen
Viele Aeroringe sind aus aerodynamischen Gründen rund ein bis zwei Millimeter breiter als die Bremsflanke. Der Luftstrom bleibt somit insbesondere bei Seitenwind länger an der Felge, reißt also später ab. Dieser Umstand wiederum soll den Luftwiderstand minimieren. Grundsätzlich sollten Reifen und Felge zueinander passen. Die von den meisten Sportlern genutzten 25 Millimeter breiten Reifen harmonieren am besten mit Felgen gleicher Breite, da keine Kanten am Übergang entstehen, die verlustbehaftete Luftwirbel erzeugen. Breite Reifen auf schmaler Felge sind dabei die schlechtmöglichste Kombination.
Dies ist nur ein Auszug unseres großen Tests von elf Aero-Laufradsätzen. Die kompletten Testergebnisse mit allen Messwerten, Kauf- und Race-Tipps lesen Sie in unserer Print-Ausgabe 6/2018.
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