Aero
Aero-Rennräder im Test: Race-Rennräder in der Praxis und im Windkanal
in Test & Technik
1026 Kilometer in 24 Stunden: Dies sind die Zahlen einer Sensations-Fahrt. Einer Fahrt, mit der Christoph Strasser, der erfolgreichste Extrem-Radsportler der Welt, im Juli zwölf Weltrekorde brach. Seine Durchschnittsgeschwindigkeit während dieser 24 Stunden: 42,75 km/h. Seine Durchschnittsleistung: 272 Watt. „Wir waren extrem überrascht davon, dass mit dieser Leistung ein solcher Speed rauskam. Das lag vor allem an der Aerodynamik: an meinem Material und der Sitzposition“, sagte Strasser im RennRad-Interview. Dieses finden Sie in der RennRad-Ausgabe 10/2021. Eine höhere Geschwindigkeit mit der gleichen Leistung – darum geht es den Konstrukteuren und Käufern der Aero-Rennräder. Wir haben zehn davon getestet – auf der Straße und im Windkanal.
Bei einer Geschwindigkeit von 50 km/h benötigt ein Radfahrer fast 90 Prozent der Energie, um den Luftwiderstand zu überwinden. Ein geringerer Luftwiderstand bedeutet immer auch: eine geringere zu erbringende Leistung bei gleicher Geschwindigkeit. Dieses Ziel des „Wattsparens“ ist jedoch immer in Relation zu sehen: 70 bis 75 Prozent des Luftwiderstandes sind nicht durch das Rennrad, sondern den Fahrer bedingt.
Aero-Rennräder im Test: Praxis & Labor
Für diesen Test zehn aktueller Aero-Rennräder haben wir die Modelle nicht nur unseren üblichen Fahrpraxis-Tests unterzogen, sondern sie auch im Windkanal getestet. Dort zeigten sich größere Unterschiede bei den Aerodynamik-Werten. Die Bestwerte lieferte das neuentwickelte Simplon Pride II – es profitiert als „neuestes“ Modell des Testfeldes von jüngst geänderten UCI-Bestimmungen, die weitere Aero-Optimierungen ermöglichen. Mit dem Pride muss ein Fahrer bei 45 km/h gemittelt 13 Watt weniger leisten als mit dem zweitbesten Modell, dem Cannondale SystemSix.
Den Ablauf und eine Erklärung zum Windkanaltest finden Sie hier. Auf der anderen Seite des Aerodynamik-Spektrums steht unter anderem das Basso Diamante SV. 40 Watt Unterschied bestehen zwischen dem Simplon und dem italienischen Modell. Doch auch das Basso Diamate SV ist um 13,5 Watt „schneller“ als das Referenz-Rad, das Canyon Endurace ohne Aero-Optimierungen. Das Basso überzeugt primär mit Allround-Eigenschaften: Dämpfung, Komfort, Steifigkeit und Agilität.
Zu den Allroundern in diesem Testfeld der Aero-Rennräder zählt auch das Specialized Tarmac SL 7. Bis zur Einführung des SL 7 war das Tarmac das Leichtgewichtsmodell des US-Herstellers. Doch die neue Version ersetzte nun das bisherige Aero-Race-Modell Venge. Das Tarmac ist leicht und bei den Aerodynamik-Werten nicht weit von den „reinen“ Aero-Rädern entfernt.
Ein Trend, der in diesem Testfeld deutlich wird, lautet: Vielseitigkeit und Allround-Eigenschaften – plus Aero-Tuning.
Die Aero-Rennräder haben wir getestet
Marke | Modell | Preis | Prädikat |
Giant | Propel Advanced Pro 1 | 4699 Euro | |
Storck | Aerfast.3 Comp DiscTestbrief | 4899 Euro | Preis-Leistung |
Lapierre | Aircode DRS 7.0Testbrief | 5399 Euro | |
Scott | Foil 10 | 5999 Euro | |
Specialized | Tarmac SL 7 Pro | 7699 Euro | Kauftipp |
Cannondale | Systemsix Hi-Mod Ultegra Di2 | 8399 Euro | |
Simplon | Pride IITestbrief | 8799 Euro | Race-Tipp |
Basso | Diamante SV | 9858 Euro | |
Merida | Reacto Team-E | 10.349 Euro | |
Trek | Madone SLR 9 Project OneTestbrief | 14.499 Euro |
Die ausführlichen Testberichte der Aero-Rennräder lesen Sie in der RennRad 9/2021. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.
Die getesteten Aero-Rennräder in der Bildergalerie
Beim Test wirkten mit: David Binnig, Johann Fährmann, Marco Hinzer, Michael Hempfer, Jan Zesewitz