7,25 kg
9414 Euro
Simplon Pride: Aero-Rennrad im Test – Race-Tipp
in Test & Technik
Simplon Pride: Aero-Rennrad im Test – Race-Tipp
Simplon Pride im Test: Race-Tipp
Das Simplon Pride fällt zunächst durch seine ungewöhnliche Lenker-Vorbau-Einheit aus Carbon auf. Durch den „gespaltenen“ Vorbau-Bereich des von Simplon entwickelten Advanced Cockpit kann Luft strömen – dies soll der Aerodynamik dienen. Mit dem abgeflachten Oberlenker sowie der ergonomischen Lenkerform überzeugte die Einheit auch hinsichtlich des Komforts.
Auffällig war das sehr gute Handling in der Unterlenkerposition auf unebenem Untergrund und bei technisch anspruchsvollen Kurvenfahrten. Die Gesamtsteifigkeit im Steuerbereich ist sehr hoch.
Das Cockpit gibt es in Konfigurationen mit verschiedenen Lenkerbreiten und Vorbaulängen. Eine durchdachte Aero-Optimierung findet sich auch an allen Bereichen des Rahmens und der Gabel. Dank der kabellosen Sram-eTap-Gruppe sind keine Kabel nötig.Die Leitungen der Disc-Bremsen verlaufen intern.
Simplon Pride: Überzeugende Steifigkeit des Rahmens
Teile des Rahmens sind im tragflächenartigen Kamm-Tail-Profil geformt. Sehr überzeugend war die Steifigkeit des Pride-Rahmens – gerade in Relation zu vielen anderen Aero-Rennradrahmen, die oft deutlich „weicher“ sind.
Weitere optisch erkennbare Maßnahmen sind die zum Teil asymmetrischen Formen am Tretlager und an den Kettenstreben. Die hochprofiligen Streben sollen die Steifigkeit erhöhen und für eine direktere Kraftübertragung sorgen. An der linken Seite erhöht sich die Fläche des Tretlagers durch einen voluminöseren Übergang zur Strebe. Das soll am Rahmenheck die einseitige Kraftentwicklung durch den Kettenzug ausgleichen und trägt zur sehr direkten Kraftübertragung bei. Auch in diesem Bereich dient die Steifigkeit dem Fahrverhalten und verbessert die Berechenbarkeit des Pride auf ruppigem Untergrund.
Fahrkomfort kommt von der Vibrex-Technologie, die in der gekröpften Sattelstütze, dem Sitzrohr sowie an den tief ansetzenden, filigranen Sitzstreben zum Einsatz kommt. Durch diese Carbon-Bauweise werden Minivibrationen etwas reduziert, ohne die Kraftübertragung spürbar einzuschränken.
Neue Verfahren in der Herstellung
Zum Einsatz kommen unidirektional ausgerichtete Hochmodul-Kohlefasern des japanischen Spezialisten Toray. Sie sind im Vergleich zu anderen Fasern besonders zugfest und sollen trotz ihres geringen Gewichts die Rahmensteifigkeit signifikant erhöhen.
Im Hot-Melt-Verfahren werden die Carbonfasern mit Epoxidharz ohne weitere Lösungsmittel verbunden. Durch den geringen Harzanteil lässt sich ein homogenes Gewebe mit einem geringen Gewicht und einer dennoch hohen Steifigkeit erreichen. Dank des EPS-Moldings wird der Rahmen mit nur einem Kern gefertigt, was auch der Verarbeitungsqualität der Oberflächen dient.
An der Gabel überzeugen die als Raptor-Dropout bezeichneten, nach hinten geneigten Ausfallenden, welche die Gabelscheiden trotz der Bremsscheiben sehr nahe und flach an der Achse stehen lassen, ohne den Steuerwinkel zu beeinflussen. Das bringt Komfort. Die hohe Seitensteifigkeit der flachen Gabelscheiden passt zum konifizierten und dank der I-Cone-Technologie zusätzlich verstärkten Gabelschaft, der ein sehr präzises Lenkverhalten ermöglicht.
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Scheibenbremsen mit starker Verzögerungsleistung
Vorne und hinten sind 160-Millimeter-Scheibenbremsen mit starker Verzögerungsleistung verbaut. Sie rotieren an Zwölf-Millimeter-Steckachsen, die beim Laufradwechsel nicht ganz herausgezogen werden müssen, was die Montage deutlich vereinfacht.
Die von Swiss Side aerodynamisch optimierten DT-Swiss-Laufräder liefen sehr ruhig, waren jedoch anfällig für Seitenwind. Das Tubeless-System mit Schwalbes Pro One in 25 Millimetern Breite überzeugte im Test und brachte viel Kontrolle durch guten Grip sowie ein gutes Rollverhalten. Auch Srams kabellose eTap-Gruppe überzeugte durch Präzision und Robustheit.
Simplons Sandwich-Aluminium-Verstärkung am Ausfallende ermöglicht eine präzise Ausrichtung des Umwerfers. Zur Aerodynamik des Rahmendesigns passt auch die Rahmengeometrie mit einem sehr langen Oberrohr. Man sitzt sportlich-gestreckt auf dem Pride, was sich bei hohem Tempo auszahlt. Bergauf überzeugt das für ein Aero-Rennrad sehr geringe Gewicht.
Detailaufnahmen des Simplon Pride
Simplon Pride im Test: Fazit
Ein großer Wurf: Die Lenker-Vorbau-Einheit überzeugt genauso wie die Rahmen- und Aerowerte sowie das extrem sportiv-agile Fahrverhalten. Das Pride zählt zu den besten jemals von uns getesteten Aero-Rennrädern. Klarer Race-Tipp.
Sie haben Interesse am Simplon Pride? Auf der Simplon-Website finden Sie weitere Informationen!
Simplon Pride: Technische Details
Rahmen | Carbon |
Größe | 46, 49, 52, 55 (Test), 58, 61 |
Gabel | Carbon |
Bremsen | Sram Red HRD (160/160mm) |
Schaltgruppe | Sram Red eTap |
Laufräder | DT Swiss ARC 1100 DiCut 62 dB |
Reifen | Schwalbe Pro One Tubeless, 25mm |
Lenker-Vorbau-Einheit | Simplon Pride Pro |
Stütze | Simplon Aero |
Sattel | Prologo Dimension Tirox |