7,32 kg (RH 54)
8499 Euro
Im Test: Cervélo R5 Disc 2018
in Test & Technik
Im Test: Cervélo R5 Disc 2018
Traumrad im Test: Cervélo R5 Disc
Das Profi-Rad
Zum ersten Mal sah man den Rahmen des Cervélo R5 bereits Anfang 2017 bei den Profis des Teams Dimension Data, der Mannschaft des britischen Sprint-Stars Mark Cavendish. Inzwischen ist das Modell R5 die aktuellste Version der R-Serie des kanadischen Herstellers – und damit das Top-Renn-Modell der Marke. Für den RennRad-Test kam das Rad in Disc-Variante in Größe 54. Bereits der erste Eindruck unterstrich die Race-Tauglichkeit des Rades. Unsere Tester fühlten sich in Kurven auch bei hohen Geschwindigkeiten sehr sicher und konnten das Rad dabei besonders gut kontrollieren. Verantwortlich hierfür war vor allem die Geometrie. Mit starker Überhöhung sitzt der Fahrer sehr tief, aber nicht extrem gestreckt auf dem Rad.
Die Sitzposition
Es ergab sich für unsere Tester eine Sitzposition, die tief und gestreckt genug war, um aerodynamisch zu sein, aber komfortabel genug, um das Cervélo-Rad in schnell eingefahrenen Kehren zu steuern. Das Oberrohr war mit 54,8 Zentimetern nicht extrem lang, das recht kurze Steuerrohr (125 Millimeter) sorgte für Wendigkeit. Das Rad motivierte somit auf unterschiedlichsten Strecken zum Schnellfahren, was unsere Tester sehr positiv bemerkten. Hierzu passten die Scheibenbremsen der Sram-Gruppe, die sehr gut und kontrolliert verzögern ließen und gerade bei Nässe das sportliche Fahrgefühl aufrechterhalten ließen. Jedoch schleiften die Discs im Wiegetritt leicht an den Bremsbelägen, was zu irritierenden Geräuschen führte. Srams kabellose elektronische Red-eTap-Gruppe war auch am Cervélo in unserem Test überzeugend und schaltete schnell und zuverlässig.
Kontrolle
Nicht nur in den Kurven war das Fahrverhalten überzeugend. Zipps 302-Laufräder rollten sehr gut und ruhig geradeaus. Auch bei Wind waren die Felgen aus Carbon trotz einer Höhe von 45 Millimetern stabil und nicht für Seitenwind anfällig. In der Beschleunigung war vom Laufradsatz kein Flex zu spüren, durch den für den Antrieb investierte Energie verloren gegangen wäre. Ähnliches berichteten die Tester auch vom Rahmen, der am Tretlager wenig auslenkte, auch kräftige Sprinter waren von der Steifigkeit überzeugt. Trotz der Steifigkeit kam der Komfort nicht zu kurz: Durch die überhöhte Sitzposition konnte die hauseigene Carbon-Sattelstütze für Dämpfung sorgen, ohne zu sehr nachzugeben und dem steifen Carbon-Rad etwa einen zu weichen Charakter zu verleihen.
Lenkverhalten
Der Lenker war besonders auffällig, gerade in Oberlenkerposition. Die abgeflachten Rohre sind leicht nach oben geneigt, sodass die Hände, wenn man sie mittig am Lenker platziert, direkt aufliegen und beim Abstützen nicht zusätzlich angespannt werden müssen. Dies allerdings verlangte nach einer optimalen Einstellung der Sitzposition sowie der passenden Vorbaulänge. Auch von Lenker und Vorbau kam im Sprint wenig Verwindung, sodass sich das Gesamtbild eines sehr steifen Rades bestätigte.
Das RennRad-Testfazit
Eine Profi-Maschine, die auch mit den Kräften stärkerer Sprinter zurecht kommt. Das wendige Steuerverhalten und die Spurtreue lassen auch in Kurven schnell fahren. Die Discs bremsten sicher und schafften zusätzliches Vertrauen in das Rad.
Alle Anbauteile in der Übersicht
Rahmen: Stahl
Größe: 48, 51, 54, 56, 58, 61
Gabel: Carbon
Bremsen: Sram Red HDR
Kurbel: Sram Red
Schaltgruppe: Sram Red eTap
Laufräder: ZIPP 302
Reifen: Continental Grand Prix, 25 mm
Lenker / Vorbau: FSA AL 7050
Stütze: Cervélo Carbon
Sattel: Fizik Antares
Über Cervélo
Cervélo ist vielen Radsportlern vor allem als High-Tech-Marke ein Begriff. Das liegt auch darin begründet, dass die Kanadier im Jahr 1996 die ersten waren, die einen Carbonrahmen mit einem Gewicht von unter einem Kilogramm fertigten. Im Jahr 2003 fuhr dann das starke dänische Team CSC auf Cervélo-Rädern die großen Rennen des Profi-Radsports. Seitdem gewannen Athleten die Tour de France, den Giro d’Italia und die Straßenweltmeisterschaft auf Cervélo-Rennrädern. Auch im Triathlon ist die Marke eine feste Größe: Hier fallen die Zeitfahrmaschinen nicht zuletzt durch Rahmen ohne durchgängiges Sitzrohr auf.
Die R-Serie steht für die Topmodelle der Kanadier, mit denen derzeit unter anderem das Profi-Team Dimension Data Rennen bestreitet. Als besonders innovativ gilt Mitbegründer Gérard Vroomen. Der Ingenieur ist inzwischen für die Italiener von 3T tätig.