Ruhe für Magen und Darm
Ausdauersport und seine Auswirkungen auf den Darm
in Ernährung
Fälle wie der von Tom Dumoulin sind selten, und sie sind umso aufsehenerregender. Beim Giro d’Italia 2017 musste der Niederländer während einer entscheidenden Bergetappe eine Toilettenpause einlegen. Ansonsten ist die Darmtätigkeit für die meisten Radsportler kein großes Thema. Schließlich sind die Erschütterungen geringer als bei anderem Ausdauersport, etwa beim Laufen.
Viele Athleten vertragen auf dem Rad die verschiedensten Nahrungsmittel auch bei Belastung gut – oder sie wissen zumindest genau, was sie vertragen.
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Studie: Warum hilft Ausdauersport dem Darm?
Dass Ausdauersport dem Darm hilft, auch bei ungewohnten Einflüssen geregelt zu arbeiten, legen Studienergebnisse der Nottingham University nahe.
Die Forscher hatten die Daten einer jahrzehntelangen Beobachtung an den US-amerikanischen Mayo-Kliniken untersucht. Regelmäßige intensive Belastungen beugen demnach Entzündungen und Reizungen der Darmschleimhäute vor.
Dadurch wird wiederum die normale Verdauung ermöglicht und aufrechterhalten. Und damit ist Erfolg im Training und im Wettkampf überhaupt erst zuverlässig zu erreichen. Sport wirkt auf den Darm also sowohl präventiv als auch heilend.
Ergebnis der Studie: Ausdauersport senkt Erkrankungsrisiko
Die Analyse ergab, dass für Darmentzündungen (Divertikulitis) anfällige Personen ihr Erkrankungsrisiko um 40 Prozent senken können, wenn sie regelmäßig körperlich aktiv sind. Je intensiver die Belastung ist, desto stärker ist der positive Effekt.
Sport erwies sich dabei als ebenso wichtig wie die althergebrachte Empfehlung, auf eine ballaststoffreiche Ernährung zu achten. Auch der Faktor Psyche sowie ein geregelter Tagesablauf gelten für die Darmtätigkeit weiterhin als wichtig.
Zudem wissen die meisten erfahrenen Athleten besser als Nichtsportler, was ihr Magen verträgt.
Dieser Artikel erschien in der RennRad-Ausgabe 01/02-2018. Diese ist in unserem Shop als E-Paper und Print-Ausgabe erhältlich. Hier geht’s lang!