Neues aus der Forschung: Antixodantien und ihr guter Ruf
Antioxidantien: Was bringen Antioxidantien im Radsport?
in Ernährung
Jeder kennt sie, die „Radikalen-Fänger“, die Antioxidantien. Sie haben einen guten Ruf, gerade unter Sportlern. Sie können aggressive freie Partikel, die Zellen und DNS schädigen, binden. Deshalb stehen sie im Ruf, die Regeneration zu verbessern und das Krebsrisiko zu senken. Nahrungsergänzungsmittel und „Superfoods“, die besonders viele Antioxidantien wie Polyphenole oder die Vitamine A, C und E enthalten, verkaufen sich entsprechend gut.
Doch neue Forschungen könnten die Sicht auf diese Stoffe verändern. Denn sie fanden Hinweise darauf, dass Antioxidantien gegen manche Krebsarten nicht nur wirkungslos sind, sondern gefährlich. Forscher der Universität Göteborg verabreichten an Lungenkrebs erkrankten Mäusen Antioxidantien. Diese bremsten nicht das Tumorwachstum, sondern erhöhten es. In einer ähnlichen Studie an Mäusen verdoppelte sich nach der Gabe von Antioxidantien die Metastase-Rate von Hautkrebs. Vergleichbare Ergebnisse lieferten Versuche mit menschlichen Haut- und Lungenkrebszellen.
Wirkung von Antioxidantien: Trainingseffekt gemindert
Intensives Training kann zur Produktion von „freien Radikalen“ führen. Diese können Muskelzellen und -fasern beschädigen, die Immunfunktion hemmen und die Ermüdung fördern.
Doch diese freien Sauerstoff-Radikalen können auch positive Effekte haben. Sie regen die Glykogen-Resynthese an, reduzieren das Infektionsrisiko und initiieren die Anpassungsprozesse des Körpers an den Trainingsreiz.
Nutzen Sportler Antioxidantien, um die durch das Training und die freien Radikale ausgelösten Anpassungen des Körpers zu unterdrücken, mindern sie die Effekte des Trainings. Dieser Zusammenhang wurde in vielen Studien bereits nachgewiesen.
Riegel, Gels, Pulver: Nahrungsergänzungsmittel im Test
Wie wirken Vitamin E und Vitamin C auf die Leistung?
Den Ergebnissen der Meta-Studie nach könnte die dauerhafte Einnahme von Vitamin E die sportliche Leistung erhöhen – in hohem Maße. Befindet man sich hingegen auf Meereshöhe, scheint Vitamin E die Leistung eher zu mindern.
In einer anderen Meta-Studie aus 2012 wurden zwölf Studien zu den Effekten einer langfristigen Vitamin-C-Einnahme untersucht. Ergebnis: Vier davon zeigten signifikant negative Effekte auf die sportliche Leistung, vier weitere zeigten tendenziell negative Effekte.
Nahrungsergänzungsmittel mit Antioxidantien gesundheitsschädlich
Auch auf den Sport bezogen sind die Studienergebnisse widersprüchlich. Nach einer Meta-Studie der Victoria University in Australia, die die Ergebnisse von 71 Untersuchungen berücksichtigte, lautet das Kurzfazit der Forscher: Die chronische Einnahme von stark antioxidantienhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln ist wahrscheinlich gesundheitsschädlich.
Studienlage zu Antioxidantien konfus
Sie ist nicht eindeutig. Neben negativen wurden vor allem für natürliche Antioxidantien auch positive Effekte festgestellt. Krebsvorbeugend könnten demnach etwa die Wirkstoffe von Äpfeln, Zwiebeln, grünem Tee oder Heidelbeeren sein.
Auf die sportliche Leistung könnte vor allem N-Acetylcystein (NAC) eine positive Wirkung haben. Aber nur bei seltener akuter Einnahme. Nimmt man das Mittel regelmäßig, sind die Effekte auf die Leistung dagegen negativ.
Und: Nimmt man NAC durch die Nahrung auf, wird dieses kaum aufgenommen. Nur rund sechs bis zehn Prozent davon werden absorbiert. Deshalb greifen manche Leistungssportler hier zur Infusion. So bekommt das Thema einen ethisch-moralischen Aspekt.
Studie: Wie die schwarze Johannisbeere die Leistung steigern kann
In diesen Lebensmittel finden sie besonders viele natürliche Antioxidantien
- Heidelbeeren
- Kidneybohnen
- Cranberrys
- Artischockenherzen
- getrocknete Pflaumen,
- Himbeeren
- Erdbeeren
- Blaubeeren
- Preiselbeeren
- Äpfel
- Pekanüsse
- Kirschen