Paris-Roubaix 2018: Michael Goolaerts gestorben
Paris-Roubaix 2018: Radprofi Goolaerts tot
in Race
Radprofi Michael Goolaerts ist tot. Der 23 Jahre alte Begier starb nach einem Herzstillstand während des Frühjahrsklassikers Paris-Roubaix in einem Krankenhaus in Lille. Viele Kollegen wie Marcel Kittel reagierten bestürzt.
Der Radsport trauert um den Belgier Michael Goolaerts. Wenige Stunden nach seinem dramatischen Sturz beim 116. Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix starb der 23-Jährige im Krankenhaus von Lille, nachdem er im Rennen einen Herzstillstand erlitten hatte und zunächst reanimiert worden war. Das teilte sein Team Véranda’s Willems-Crelan am späten Sonntagabend mit. Um 22.40 Uhr sei er im Beisein seiner Familie und engsten Freunde gestorben.
Kollegen bekunden Beileid
Nach Bekanntwerden des Todes herrschte unter den Radsportlern große Betroffenheit. So schreib beispielsweise Marcel Kittel auf Twitter:
«Ich bin mit diesen Nachrichten aufgewacht. Ich wollte eigentlich erzählen, welch großartige Erfahrung das gestern war, aber das ist jetzt nichts mehr wert. So traurig vom Tod von Michael zu lesen»
Herzstillstand nach Sturz
Goolaerts hatte während des Rennens nach einem Sturz auf einer Kopfsteinpflaster-Passage gut 148 Kilometer vor dem Ziel einen Herzstillstand erlitten und war zunächst wiederbelebt worden. Mit einem Hubschrauber war der 23-Jährige, der für das zweitklassige Team Veranda’s Willems-Crelan fuhr, in ein Krankenhaus in Lille geflogen worden. Dort erlag er dann seinen Verletzungen.
Tragische Todesfälle
Der Vorfall weckte Erinnerungen an den Tod des Belgiers Daan Myngheer, der 2016 nach einem Herzinfarkt beim Criterium International ebenfalls gestorben war. Auch sonst hat der Radsport immer wieder Todesfälle zu beklagen. 2017 starb etwa Ex-Girosieger Michele Scarponi nach einem Trainingsunfall, ein Jahr zuvor hatte der Belgier Antoine Demoitié eine Kollision mit einem Begleitmotorrad nicht überlebt.
Sieg von Sagan Nebensache
Wie Goolaerts genau zu Fall kam, ist noch unklar. Der Sturz war von den Kameras nicht eingefangen worden. Auch im weiteren Verlauf des Rennens war es noch zu einigen Stürzen gekommen, unter anderem kam Tony Martin zu Fall. Der viermalige Zeitfahr-Weltmeister konnte das Rennen aber beenden. Den Sieg holte sich Weltmeister Peter Sagan.
„Goolie, genau wie ich 1994 geboren. So sind wir seit Jahren im Peloton zusammen. Ich kann noch nicht verstehen, dass dies zu Ende ist. Dein ewiges Lächeln wird immer eine Inspiration bleiben.“ Wout van Aert auf Twitter
Bei Paris-Roubaix, der sogenannten «Hölle des Nordens» wegen der vielen Kopfsteinpflaster-Passagen, war Goolaerts zum ersten Mal bei den Profis an den Start gegangen. Er hatte 2016 als Trainee bei Lotto-Soudal den Einstieg im Profiradsport geschafft. Danach ging er für Veranda’s Willems-Crelan an den Start. Für das Team war er auch schon 2013 und 2014 in der Continental-Mannschaft gefahren. In diesem Jahr hatte er vor allem die Frühjahrsrennen in Belgien bestritten. Sein bestes Ergebnis war abgesehen von Top-Ten-Platzierungen bei der relativ unbedeutenden Sharjah Tour in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein neunter Platz bei Dwars door West-Vlaanderen.