Olympische Spiele, Radsport, Wettbewerbe
Olympische Spiele 2024: Radsport-Wettbewerbe im Überblick

Course Cycliste Olympique

Olympische Spiele 2024: Radsport-Wettbewerbe im Überblick

Es sind für Viele die wichtigsten Rennen überhaupt: jene der Olympischen Spiele. Vorausblicke und Analyse auf die Radsport-Wettbewerbe.
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273 Kilometer und 2800 Höhenmeter – dies sind die Daten des vielleicht wichtigsten Radrennens des Jahres. Beziehungsweise: der vergangenen vier Jahre. Denn die Olympischen Sommerspiele finden nur alle vier Jahre statt. Für viele Athleten sind sie das Highlight der Karriere. In den Radrennen der Spiele von Paris wird es für viele Fahrer aber nicht „nur“ um das Dabei-Sein gehen. „Weltmeister ist man für ein Jahr – Olympiasieger für immer“, lautet ein altes Sportler-Sprichwort.

Die Straßenrennen von Paris werden in mehrfacher Hinsicht besonders. Zum einen führen die Strecken mitten durch die Stadt. Zum anderen sind die Rennen der Männer und der Frauen länger als alle olympischen Straßenrennen jemals zuvor. Und auch das Renngeschehen wird anders sein. Denn: Nur je 90 Fahrer – und einen Tag später 90 Fahrerinnen – werden bei den Rennen an den Start gehen. Das kleine Fahrerfeld der Männer ist darauf zurückzuführen, dass man erstmals die gleiche Anzahl von Frauen ins Rennen schicken will, um hier eine Gleichbehandlung zu gewährleisten.

Gestartet werden die Events im Schatten des Eifelturms, ehe das Peloton die Stadt in südwestliche Richtung verlässt. Vorbei am Schloss Versailles geht es hügelig und kurvenreich weiter. Nach 210 Kilometern kehrt der Tross wieder ins Stadtgebiet zurück. Dann sind es noch knapp 60 Kilometer bis ins Ziel. Ein 18,4 Kilometer langer Rundkurs mit einem Anstieg – der Côte de la Butte Montmartre am Fuße der weltberühmten Pariser Kirche Sacré-Cœur – wird dann im Finale zweieinhalbmal umfahren, bevor es hinunter zum Ziel am Trocadero geht. Zur Gold-Entscheidung.

Ausdauer und Kopfsteinpflaster

Die Frauen fahren auf demselben Rundkurs in Paris. Die Daten ihres Rennens: 158 Kilometer mit insgesamt 1700 Höhenmetern. Die Entscheidungen der Straßenrennen finden am zweiten Olympia-Wochenende, am 3. und 4. August, statt.

Eine Woche vorher werden jeweils 35 Männer und 35 Frauen am 27. Juli, einen Tag nach der Eröffnungsfeier, um olympisches Edelmetall im Einzelzeitfahren fahren. Der Kurs ist derselbe: 32,4 Kilometer, fast tellerflach, mit nur 150 Höhenmetern. Der Startschuss fällt in der Parkanlage nahe des Invalidendoms, einem historischen Ort. Hier liegt unter anderem Napoleon Bonaparte begraben. Nur ein paar Meter weiter auf der Brücke Pont Alexandre III liegt die Ziellinie. Dazwischen befinden sich der Place de la Bastille, die Bois de Vincennes und viele lange Geraden.

Maximal zwei Zeitfahrer können pro Nation starten. Die männlichen deutschen Athleten haben sich aber nur für einen Startplatz qualifiziert. Auch im Straßenrennen dürfen nur zwei Männer im deutschen Trikot starten. Taktische Spielchen sind da kaum möglich – aber auch die anderen Nationen haben mit maximal vier Fahrern nicht sonderlich viele Möglichkeiten.

Olympische Spiele 2024: Die Favoriten

Zu den Favoriten muss man vor allem die Klassiker-Spezialisten zählen, denn der wellig-kurvige Kurs mit seinen Kopfsteinpflasterabschnitten kommt ihnen entgegen. Somit sind die „üblichen Verdächtigen“ vorne zu erwarten: etwa Mathieu van der Poel und Wout van Aert, der Niederländer und der Belgier, die „ewigen Rivalen“, die seit den Nachwuchsklassen um die großen Siege kämpfen. Van der Poel plante zunächst, sowohl auf der Straße als auch im olympischen Mountainbikerennen anzutreten – doch in diesem Frühjahr gab er bekannt, sich auf das Straßenrennen fokussieren zu wollen.

Wout van Aert gehört auch im Zeitfahren zu den Favoriten – neben den Spezialisten Filippo Ganna, Joshua Tarling und dem amtierenden Weltmeister, seinem belgischen Landsmann Remco Evenepoel. Titelverteidiger ist der Slowene Primož Roglič, während sein Landsmann Tadej Pogačar – natürlich – bei jedem Rennen, bei dem er antritt, immer ein Top-Favorit ist. Die Spiele hat er zu einem seiner Saisonziele erklärt.

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Favoriten und Team-Taktik

Demnach ist klar: Pogačar ist – auch wenn ihm die Strecke wenig entgegenkommt – der Mann, den es zu schlagen gilt. Er, van der Poel und Evenepoel werden während des Rennens unter ständiger Beobachtung stehen. Auch endschnelle Klassiker-Spezialisten wie der dänische Ex-Weltmeister Mads Pedersen zählen zu den Favoriten. Alle Nationen mussten bei der Nominierung berücksichtigen, dass sie nicht nur ausgewiesene Klassikerfahrer nominieren, sondern auch solche, die im Kampf gegen die Uhr bestehen können, denn die Nominierungsbestimmungen erlauben keinen Einzelstart in einer Disziplin. Von den vier Startern, die maximal in einem Straßenrennen antreten dürfen, müssen zwei auch das Zeitfahren bestreiten.

Mit der Maximalanzahl von vier Startplätzen gehen bei den Männern Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien und Slowenien an den Start – bei den Frauen Belgien, Italien, die Niederlande, Polen und die Schweiz. Drei Startplätze bekommen bei den Männern Spanien, die Niederlande, Italien, Australien und die USA sowie bei den Frauen Großbritannien, Australien, Frankreich, Deutschland und Kanada.

 

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Olympische Spiele 2024: Deutsche Starter

Die deutschen Männer haben wohl nur Außenseiterchancen, auf die Medaillenränge zu fahren, da sie sich nur für zwei Startplätze qualifiziert haben. Dabei sein werden bei den Männern Maximilian Schachmann und Nils Politt. Die Strecke könnte dem Klassiker-Spezialisten Politt gut liegen.

Bei den Frauen treten Antonia Niedermaier, Franziska Koch und Liane Lippert an. Lippert und Co. werden sich vor allem gegen die Niederländerinnen „zur Wehr setzen“ müssen. Denn diese treten mit Top-Fahrerinnen wie Demi Vollering, Lorena Wiebes, Shirin van Anrooij oder Marianne Vos, die bereits 2012 in London die Goldmedaille im Straßenrennen gewann, an. Auch die amtierende Weltmeisterin Lotte Kopecky aus Belgien ist zu den großen Favoritinnen zu zählen. Italien setzt vor allem auf Elisa Longo-Borghini, die in Tokio Bronze gewann und im Frühjahr als Gewinnerin der Flandern-Rundfahrt überzeugte.

Dass es auch bei Olympischen Spielen Überraschungen geben kann, belegen etwa die Spiele von Tokio. Damals gewann die für ein Amateur-Team fahrende Österreicherin Anna Kiesenhofer völlig überraschend Olympia-Gold nach einer langen Flucht.

Bahn-Wettbewerbe 2024

Bei den Bahn-Wettbewerben zählen einige deutsche Athleten zu den Medaillen-Kandidaten. Dies gilt vor allem für die Sprinterinnen und die Team-Verfolgerinnen. Bei den Spielen von Tokio fuhren Lisa Brennauer, Franziska Brauße, Lisa Klein und Mieke Kröger mit Weltrekordzeiten ins Finale und dann zur Gold-Medaille. Auch diesmal will das deutsche Quartett aufs Podium. „Die Bronzemedaille ist unser Ziel“, sagt Mieke Kröger, und dies erscheint auch als realistisch. Bei den Europameisterschaften zu Beginn des Jahres holten die vier bereits Bronze.

Bei den Männern wird man sich aus deutscher Sicht in den Ausdauerdisziplinen mit Roger Kluge und Theo Reinhardt vorrangig auf das Madison konzentrieren – und mit dem jungen Tim Torn Teutenberg wahrscheinlich auf das Omnium. Die Chancen der amtierenden Madison-Europameister und auch die von Teutenberg auf eine Medaille sind größer als jene des Vierers. Dies galt es bei der Nominierung zu berücksichtigen, denn insgesamt durften nur fünf Fahrer aufgestellt werden, die dann alle drei Disziplinen bestreiten müssen.

Olympische Spiele 2024, Bahn, Radsport

Die deutschen Sprinterinnen sind die größte Medaillenhoffnung für die Olympischen Spiele 2024

Die größten Medaillenchancen

Die größten Medaillenchancen haben definitiv die Sprinterinnen. Als amtierende Welt- und Europameisterinnen sind Emma Hinze, Lea Sophie Friedrich und Pauline Grabosch die Fahrerinnen, die es in Paris wohl zu schlagen gilt. Hinze und Friedrich haben sogar weitere Medaillenoptionen, denn sowohl im Einzelsprint als auch im Keirin gehören die achtfachen Weltmeisterinnen zu den Besten der Welt.

Doch die Konkurrenz hat aufgeholt. Vor allem die Britin Emma Finucane zählt zu den Top-Favoritinnen. Die amtierende Sprint-Weltmeisterin will Gold im Sprint und Teamsprint holen. Die Spiele von Paris werden großen Sport bieten – und noch viel mehr. Show, Dramen, Tragödien und Triumphe.


Olympische Spiele 2024: Radsport-Wettbewerbe im Überblick

Straßen-Wettkämpfe

Samstag, 27. Juli
14.00 – 16.00 Uhr: Einzelzeitfahren der Frauen
16.00 – 18.00 Uhr: Einzelzeitfahren der Männer; Start: Invalides, Paris – Ziel: Pont Alexandre III, Paris

Samstag, 3. August
11.00 – 18.15 Uhr: Straßenrennen der Männer

Sonntag, 4. August
14.00 – 18.45 Uhr: Straßenrennen der Frauen

MTB Cross Country

Sonntag, 28. Juli
14.00 – 16.30 Uhr: Elancourt Hill Cross Country Elite Frauen

Montag, 29. Juli
14.00 – 16.30 Uhr Elancourt Hill Cross Country Elite Männer

BMX Freestyle

Dienstag, 30. Juli
13.25 – 16.30 Uhr: Qualifikation La Concorde

Mittwoch, 31. Juli
13.10 – 16.30 Uhr: Finale M und F La Concorde

BMX Race

Donnerstag, 1. August
20.00 – 22.20 Uhr: Viertelfinale Saint-Quentin-en-Yvelines

BMX Stadion

Freitag, 2. August
20.00 – 22.30 Uhr: Finale M und F BMX Race Saint-Quentin-en-Yvelines BMX Stadion

Bahn-Wettkämpfe

Montag, 5. August
17.00 – 19.40 Uhr
Teamsprint Finale Frauen und Qualifikationen Männer
Mannschaftsverfolgung Männer Qualifikation

Dienstag, 6. August
17.30 – 19.55 Uhr
Teamsprint Finale Männer
Mannschaftsverfolgung Frauen Qualifikation, Männer 1. Runde

Mittwoch, 7. August
12.45 – 19.50 Uhr
Sprint Männer Qualifikation und 1/16-Finale
Keirin Frauen 1. Runde
Mannschaftsverfolgung Frauen
1. Runde und Finale
Mannschaftsverfolgung Männer Finale

Donnerstag, 8. August
17.00 – 19.55 Uhr
Omnium Männer Finale / alle vier Wettbewerbe
Keirin Frauen Finale

Freitag, 9. August
14.00 – 19.55 Uhr
Sprint Männer Finale
Sprint Frauen bis 1/16-Finale
Madison Frauen Finale

Samstag, 10. August
17.00 – 19.30 Uhr
Sprint Frauen Viertelfinale
Keirin Männer 1. Runde
Madison Finale Männer

Sonntag, 11. August
11.00 – 14.15 Uhr
Keirin Männer Finale
Sprint Frauen Finale
Omnium Frauen Finale

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