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Emanuel Buchmann: Neue Ziele für die Tour de France 2020

Tour-Traum geplatzt

Emanuel Buchmann: Neue Ziele für die Tour de France 2020

Für Emanuel Buchmann ist der Traum vom Podium in Paris ist geplatzt. In diesem Jahr wird der Ravensburger im Gesamtklassement der Tour keine Rolle mehr spielen, sondern will sich nun auf Teilerfolge konzentrieren.
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Emanuel Buchmann kauerte an einem Absperrgitter im kleinen Pyrenäen-Örtchen Laruns, den Trost seiner Teamkollegen nahm der deutsche Hoffnungsträger kaum mehr war.

„Den ganzen Tag habe ich mich schlecht gefühlt. Ich war schon am ersten Berg am Limit. Ich habe mein Bestes gegeben, aber das hat nicht gereicht“, sagte Buchmann, nachdem sich beim Showdown in den Bergen der Traum vom Podium in Paris erledigt hatte.

Mit 4:12 Minuten Rückstand erreichte der Kletterspezialist hinter den slowenischen Stars Tadej Pogacar und Primoz Roglic auf der neunten Etappe der 107. Tour das Ziel, nachdem ihm am Vortag schon die Grenzen im Hochgebirge aufgezeigt worden waren. In den Pyrenäen war der Traum vom Podium in Paris bereits ausgeträumt. Den großen Rückstand wird er kaum noch aufholen können. Eine bittere Erkenntnis, die aber genauso dazu gehört wie die große Euphorie beim Erfolg.

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Emanuel Buchmann: Etappensieg statt Gesamtwertung

Noch an Ort und Stelle erklärten seine Teamkollegen das Unternehmen Podium für beendet. „Jetzt ist das Ding durch. Ich gehe nicht davon aus, dass er noch eine Riesenchance hat“, sagte Youngster Lennard Kämna und Felix Großschartner fügte hinzu: „Natürlich bricht etwas zusammen. Wir müssen etwas den Plan ändern. Man kann jetzt auch auf Etappensieg gehen.“

Beim Schlagabtausch der Favoriten stand Buchmann auf verlorenem Posten. Mit gesenktem Kopf und schwerem Tritt quälte sich der 27-Jährige die steilen Rampen in den Pyrenäen hinauf, verzweifelt blickte der deutsche Hoffnungsträger den Konkurrenten hinterher. In der Gesamtwertung hatte er bereits nach der Hälfte aller Etappen einen zu großen Rückstand.

Kritiker bemängelten die Aktion Boras vor den Pyrenäen, als man mit einer großen Attacke und mit viel Kraft Peter Sagan wieder ins Grüne Trikot fuhr. Aber daran mag es nicht gelegen haben. Vielmehr macht Buchmann die Verletzung, die er sich in der Dauphiné bei einem Sturz zuzog, noch zu schaffen. Mehr, als er es sich zu Beginn der Tour selbst eingestehen wollte. Und so muss der deutsche Hoffnungsträger – zumindest für dieses Jahr – seine Ambitionen auf das Podium verschieben.

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Bittere Tage in den Pyrenäen für Buchmann

Für Buchmann waren die Pyrenäen bitterere Tage. Schon früh musste der Ravensburger am Schlussanstieg zum Col de Marie Blanque auf der neunten Etappe abreißen lassen. Eskortiert vom österreichischen Teamkollegen Gregor Mühlberger ging es nur noch um Schadensbegrenzung.

Den Rückstand konnte er auch auf der rasenden Abfahrt nicht mehr aufholen. „Es war erneut ein Tag, wo man gesehen hat, dass er nicht bei 100 Prozent ist“, sagte Sportdirektor Enrico Poitschke mit Blick auf Buchmanns Sturz bei der Dauphiné-Rundfahrt. Das hatte sich schon am Vortag angedeutet, als er mehr als eine Minute auf Roglic und Co. verloren hatte.

Für den Rest der Tour hat Bora daher seine Strategie geändert: Statt aufs Gesamtklassement will Emanuel Buchmann jetzt auf Etappensieg fahren.

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