Strava-Daten 2020: Der Radsport-Boom in Zahlen
Strava-Daten 2020
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Insgesamt 17 Milliarden Kilometer legten die 73 Millionen angemeldeten Sportler zurück. Pro Woche wurden weltweit 21,5 Millionen Aktivitäten hochgeladen. Und: Pro Monat melden sich zwei Millionen weitere Nutzer bei Strava an.
Radsport-Boom: Die Strava-Daten 2020
Der oft beschriebene Radsport-Boom lässt sich auch an den Strava-Daten sehen: Weltweit stieg der Anteil der Radfahrten demnach bei Männern um 34,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, bei Frauen sogar um 77,7 Prozent. Insgesamt legten die Strava-Radsportler weltweit 13 Milliarden Kilometer und 121,9 Milliarden Höhenmeter zurück. Eine durchschnittliche Fahrt dauerte 1:15:49 Stunden.
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Corona-Pandemie und Sport: Mehr oder weniger?
2020 war laut Strava ein deutlicher Anstieg der Aktivitäten während der „ersten Welle“ der Corona-Pandemie zu beobachten. Zwischen März und Mai war ein Anstieg der Aktivitäten auf knapp 20 Millionen pro Woche erwartet worden. Stattdessen stieg die Anzahl der Uploads auf mehr als 30 Millionen pro Woche an. Zum Herbst hin flachte die Kurve wieder ab.
Lockdown und Ausgangssperren: Strava-Daten
Dass die einzelnen Länder mit unterschiedlichen Maßnahmen auf die Corona-Pandemie reagierten, wirkt sich laut der Strava-Daten auch deutlich auf die Zahl der Outdoor-Aktivitäten aus. In Italien und Spanien etwa durften die Menschen teilweise wochenlang ihre Wohnungen nicht verlassen – dort galten ein harter Lockdown und Ausgangssperren.
Im März und April luden die Sportler in diesen Ländern 67, beziehungsweise 64 Prozent weniger Aktivitäten im Freien hoch als erwartet. Dort waren die Sportler jedoch auf den Rollentrainern besonders aktiv. In Spanien wurden während des Lockdowns fast viermal so viele Indoor-Aktivitäten auf Strava hochgeladen als erwartet wurde.
Indoor-Radsport während der Corona-Pandemie
In Deutschland war das Gegenteil der Fall. Die Menschen durften draußen Sport treiben. Und das taten sie, wie man an den Daten erkennt: Die Zahl der Uploads lag 45 Prozent über den Erwartungen. Besonders hoch war der Anstieg der Aktivitäten in Großbritannien und in Irland. Dort lag die Zahl der Aktivitäten 82 Prozent über den Erwartungen.
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In Frankreich war während des Lockdowns im Frühjahr das Radfahren verboten, jedoch war das Laufen erlaubt. Somit lagen die Aktivitäten nur um 15 Prozent unter den Erwartungen. Auffällig war international auch: Viele Läufer zeichneten auch erstmals Radsport-Aktivitäten auf. 11,2 Prozent der Läufer luden zwischen April und Juni ihre ersten Radfahrten hoch.
Läufer als Radsportler: die Strava-Daten
Weltweit wurden laut der Strava-Daten die aktiven Menschen durchschnittlich noch aktiver als im Vorjahr. Die Trainingshäufigkeit stieg um 13,3 Prozent, die durchschnittliche Bewegungszeit um 14,7 Prozent an. Zusammenfassend: Es wurden mehr Aktivitäten hochgeladen und diese Aktivitäten waren durchschnittlich länger als im Jahr 2019.
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Strava wurde 2020 jünger und weiblicher. Sowohl in Deutschland als auch weltweit waren die Anstiege der Häufigkeit und der Dauer der Aktivitäten besonders bei den jüngeren Sportlern zu bemerken, und besonders stark bei Frauen.
Rad-Ausfahrten beginnen später als im Vorjahr
Scheinbar hatte die für viele Menschen neue Gestaltung des Alltags auch auf die Trainingsplanung von Radsportlern einen Einfluss. Während Läufer überwiegend an den vom Vorjahr gewohnten Trainingszeiten festhielten, verschoben sich bei Radsportlern die Startzeiten nach hinten. Statt in den früheren Morgenstunden, begannen sie ihre Ausfahrten 2020 eher um 10 Uhr vormittags.
Während viele Rennen und Radmarathons nicht stattfinden konnten, waren die Titel KOM und QOM auf Strava-Segmenten in diesem Jahr besonders stark umkämpft. KOM-Kronen wechselten im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent häufiger die Besitzer, bei den QOM-Titeln waren es sogar 36 Prozent mehr.
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KOM und QOM: Strava-Daten zu den Segmenten
Die stärksten Athleten kennen sich dabei anscheinend untereinander besonders häufig: Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die beiden top-platzierten Sportler in einer Segment-Bestenliste kennen, liegt bei 27 Prozent.
Ein großer Trend des Jahre 2020 war für Radsportler das Everesting. Das bedeutet: einen Anstieg so oft während einer einzigen Aktivität wiederholt hinauffahren, bis eine Höhendifferenz von 8848 Metern erreicht ist. Bereits im Mai 2020 hatte sich die Anzahl der Everesting-Versuche im Vergleich zum Vorjahr verfünffacht. Die meisten Radsportler schafften ihr Everesting im Juli, dort wurden rund 700 Everestings hochgeladen. Die durchschnittliche Dauer eines Everesting lag bei 17:13:48 Stunden bei den Frauen und bei 16:47:40 Stunden bei den Männern.
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Everesting: Mega-Trend 2020
Besonders bei den Läufern war auffällig, das viele Athleten alleine Sport trieben. In den Vorjahren waren nur 14 Prozent der Läufe über die Marathondistanz von mindestens 42,195 Kilometern Solo-Aktivitäten. Die meisten Marathons wurden bei Wettkampf-Veranstaltungen absolviert. 2020 entfielen viele davon. Marathons wurden dennoch gelaufen, und zwar häufig alleine: 44 Prozent der Marathons waren Einzel-Aktivitäten.
Marathonlauf alleine & Strava-Clubs
Auffällig war jedoch, dass sich viele Sportler virtuell vernetzten und besonders im Frühjahr viele Strava-Clubs gründeten oder diesen beitraten. Durchschnittlich waren die Sportler 2020 mit fast doppelt so vielen anderen Strava-Nutzern verbunden wie im Vorjahr. Auch stiegen die Teilnehmerzahlen an Strava-Herausforderungen wie der 5-Kilometer-Lauf-Challenge. Mehr Informationen und Strava-Daten 2020 gibt es auf der Strava-Website. Hier geht es direkt zum Strava-Club von RennRad und dem R2C2.