Cyclocrosser-Test: Stollen-Racer
Cyclocrosser im Test: 12 Crossräder für das Gelände im Vergleichstest
in Gravel
Julian Alaphilippe, Zdenek Stybar, Wout Van Aert, Mathieu van der Poel – viele der weltbesten Radprofis begannen ihre Karrieren auf Rädern, die irgendwo zwischen Rennrad und Mountainbike angesiedelt sind: auf dem Cyclocrosser.
Schmale Stollenreifen, Rennlenker, eine sportliche, teils aggressive Geometrie, eine enorme Agilität – das macht die Crossräder noch heute aus. Und unterscheidet sie von einem noch jungen, nah verwandten und seit wenigen Jahren boomenden anderen Radsegment: den Gravelrädern. Diese sind wie die Cyclocrosser ebenfalls geländegängig – doch sie sind auch klar stärker auf einen möglichst hohen Fahrkomfort ausgelegt.
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Cyclocrosser: Renn- und Spaß-Maschinen
Die Crosser sind dagegen weiterhin meist Renn- und Spaß-Maschinen. Noch immer setzen viele Rennradfahrer – vor allem im Winter – auf ihre Cyclocrosser. Sie sind ideal für kürzere schnelle und intensive Einheiten im Gelände. Und passen von dieser Ausrichtung her gut ins Zeitbudget beziehungsweise den Trainingsalltag sehr vieler Hobbyathleten.
Bei den Cross-Wettkampfgeräten sind natürlich auch die Vorschriften des Weltradsportverbandes einzuhalten. Dazu zählt etwa die maximale Reifenbreite von 33 Millimetern. Gerade hier liegt ein großer Unterschied zu Gravelrädern, bei denen häufig um die 40 Millimeter oder teils sogar über 50 Millimeter breite 27,5-Zoll-Reifen zum Einsatz kommen. Diese erhöhen natürlich den Grip und den Fahrkomfort. Für die Crosser sprechen ihre Agilität, ihre Sportlichkeit, der Fahrspaß. Die Abteilung „Renn- und Spaßmaschinen“ ist in unserem Testfeld stark vertreten.
Cyclocrosser im Test: Diese 12 Räder haben wir getestet
Marke | Modell | UVP | Prädikat |
Ritchey | Swiss Cross | 1449 Euro* | |
Cube | Cross Race SL | 1499 Euro | |
Fuji | Cross 1.3 | 1499 Euro | |
Müsing | Ranger CX Sondermodell | 1699 Euro | |
Ridley | X-Ride Disc | 1699 Euro | |
Bombtrack | Tension 1 | 1900 Euro | |
Poison | Taxin | 2049 Euro | |
Storck | T.I.X. AL G1 | 2149 Euro | |
Gunsha | RCC 4.0 Disc Race | 2390 Euro | Race-Tipp |
Canyon | Inflite CF SL 8.0 Race | 2699 Euro** | Kauf-Tipp |
Specialized | Crux Elite | 3199 Euro | Race-Tipp |
Merida | Mission CX Force-EditionTestbrief | 5199 Euro | Race-Tipp |
* für das Rahmen-Gabel-Set
** Im Test war das aktuell preisreduzierte 2019er-Modell. Die leicht überarbeitete 2020er-Version wird 3199 Euro kosten.
Fahrspaß & Robustheit
Zum Beispiel mit dem Specialized CruX und dem Storck T.I.X. Die Agilität und die Direktheit dieser Räder sind enorm. Auch das mit einem Preis von 5200 Euro teuerste Rad des Testfeldes, das Merida Mission CX, zählt zu dieser Kategorie: Es ist ein extrem schnelles Renngerät und mit einem Gewicht von rund acht Kilogramm eines der leichtesten Räder im Test. Das leichteste ist das Canyon Inflite, das 7,75 Kilogramm auf die Waage bringt. Es bietet sehr viel Rad, Fahrspaß und Robustheit fürs Geld. Sein Fahrverhalten ist sehr agil und dennoch ausgeglichen.
Recht viele der Testräder wurden in ihren Geometrien „entschärft“, sodass sie bei den Eigenschaften „Fahrkomfort“ und „Langstreckentauglichkeit“ punkten. Hierzu zählen etwa das Müsing Ranger CX oder das Bombtrack Tension 1. Zu den vielen Rädern des Feldes, die unsere Testfahrer überzeugten, zählt auch ein „Exot“, der aber zugleich bereits ein Klassiker unter den Cyclocross-Modellen ist: das Ritchey Swiss Cross. Das Besondere an diesem Rad ist sein Rahmen: Er ist aus Stahl. Die filigranen Rohre zeigen eine mehr als ausreichende Steifigkeit und bieten einen recht hohen Fahrkomfort.
Das Gros der Testmodelle ist in einer Preisregion von unter 2000 Euro angesiedelt. Die beiden günstigsten Testräder, das Fuji Cross 1.3 und das Cube Cross Race SL, kosten je 1499 Euro. Dieser Test zeigt, dass man auch in dieser Preiskategorie sehr viel Fahrspaß für sein Geld bekommen kann.
RennRad-Ausgabe 11-12/2019: Alle Inhalte auf einen Blick