Gerald Ciolek zum R2C2: Interview mit dem Sportlichen Leiter
„Meine Erfahrungen an Radbegeisterte weitergeben“
Gerald Ciolek zum R2C2: Interview mit dem Sportlichen Leiter
Update: 18. Juni 2019
von Daniel Lenzin Service
Der RennRad Cycling Club (R2C2) geht mit Gerald Ciolek als Sportlichem Leiter an den Start. Im Interview äußert sich der Kölner zu seinem Engagement für Hobbyfahrer im neuen Club und zu der Zeit nach seinem Ausstieg aus dem Profiradsport.
„Wenn man nicht mehr den Drive hat, muss man sich irgendwann zurückziehen“Hast Du diese Entfremdung früher schon gespürt? Ja, sicher. Und so ging es auch anderen Fahrern. Andy Schleck kam mal bei der Tour de Suisse zu mir, kurz bevor er auch aufhörte, und sagte: „Gerald, du bist wie ich, du hast auch keinen Bock mehr.“ Mit Dominic Klemme habe ich mich während der Vuelta mal darüber unterhalten, bei einem meiner letzten Rennen bei MTN. Er sagte: Wir fahren die ganze Zeit nur hinterher, ich möchte mal etwas anderes machen. Wenn man nicht mehr den Drive hat, muss man sich irgendwann zurückziehen. Warum fehlte der „Drive“? Das ist ein Kreislauf: Die Motivation stimmt nicht, die Erfolge stellen sich nicht mehr ein, und dann steht das Team nicht mehr hinter einem. Mit 30 muss man zehn Mal mehr Erfolge fahren als mit 20, um bei der Wahl des Teams noch eine Auswahl zu haben. Ich habe keinen attraktiven Vertrag mehr bei einem größeren Team bekommen. Das hätte mich vielleicht noch mal motiviert.
Der R2C2, RennRad Cycling Club, ist eine Community aus sportlichen Radfahrern, die von einer gemeinsamen Mission getrieben werden – der schönsten Leidenschaft der Welt. Im Zentrum des Angebots stehen neben attraktiven Angeboten auch hochkarätige und exklusive Veranstaltungen. Betreut werden die R2C2-Mitglieder von den prominenten Sportlichen Leitern, dem Mailand-Sanremo-Sieger Gerald Ciolek und dem Ötztaler-Champion Bernd Hornetz.
Gerald Ciolek über Marcel Kittels Auszeit
Gerade hat sich Marcel Kittel von Katusha verabschiedet und auch eine Auszeit genommen. Was rätst Du ihm in dieser Situation? Marcel ist, wenn er fit ist, einer der weltbesten Sprinter, daran wird er auch gemessen. Eine Auszeit ist bestimmt die richtige Entscheidung, im nächsten Schritt wäre es eventuell eine gute Option, sich für ein Team zu entscheiden, wo die Verantwortung nicht nur bei Ihm liegt und er sich durch kleinere Erfolge, welche dort mehr Wertschätzung erfahren, wieder zurück an die Weltspitze fährt. Du engagierst Dich als Sportlicher Leiter im R2C2. Was reizt Dich an der Aufgabe? Ich habe als 14-Jähriger nicht mit dem Radsport begonnen, um einmal damit Geld zu verdienen, oder mit dem Ziel, große Rennen zu gewinnen, es war einfach der Spaß am Radfahren. Diesen Enthusiasmus sieht man bei allen Hobbyfahrern, das wirkt sehr inspirierend und man besinnt sich wieder auf den Grundgedanken des Radfahrens. Auf der anderen Seite ist es aber auch schön, Erfahrungen weiterzugeben und Radbegeisterten Menschen etwas Einsicht in Welt des professionellen Radsports zu geben. Radfahren macht natürlich mehr Spaß, wenn sich persönlich weiterentwickelt, und dabei würde ich die Mitglieder gerne bestmöglich unterstützen. Welche Erfahrungen hast Du bisher als Sportlicher Leiter bei Dauner – Akkon gemacht? Wie ist es, jetzt auf der anderen Seite, im Teamauto statt im Sattel, zu sitzen? Der Austausch und die Arbeit mit den vorwiegend noch sehr jungen Fahrern macht Spaß, es ist schön zu sehen, dass man mit seiner Erfahrung viel bewirken kann. Ich bin selber etwas überrascht wie viel Spaß ich an der Aufgabe gefunden habe und dankbar wieder etwas näher dran am Sport zu sein, der lange mein Leben bestimmt hat. In die neue Perspektive bin ich, soweit ich das beurteilen kann, schnell reingewachsen und an dem einen oder anderen verregneten Tag auch froh hinterm Steuer zu sitzen und nicht auf dem Sattel.Entwicklungen in der Jedermann-Szene
Die Jedermann-Szene entwickelt sich dynamisch. Wie schätzt Du die Entwicklung für die Zukunft ein? Eine etwas zwiespältige Entwicklung in den letzten Jahren: Der Jedermann-Sport weist mittlerweile zum Teil Strukturen auf, die dem Profi-Niveau nahe kommen. Grundsätzlich ist es zu begrüßen, wenn sich mehr Menschen für den Radsport begeistern, ich denke aber, dass man nicht vergessen darf, dass es in erster Linie um den Spaß am Radfahren geht, daher denke ich, dass der Großteil der Szene sich auch in Zukunft darauf besinnt und die breite Masse es weiterhin als ambitioniertes Hobby betrachtet. Spaß am Sport und persönliche Entwicklung sollten immer vor Platzierung im Tagesergebnis stehen.Die ersten 100 Mitgliedschaften werden kostenlos vergeben – jetzt schnell noch bewerben
Zum Start des Clubs verteilt die „RennRad“ 100 Mitgliedschaften, die im ersten Jahr kostenlos sind. Und so nehmt ihr daran teil: Schickt bis Freitag, 7. Juni 2019, eine Mail, in der ihr kurz begründet, warum genau ihr gut in den R2C2 passt, zusammen mit euren Kontaktdaten (Adresse, Mail, Telefonnummer) an mitgliederservice@radclub.de . Unter den Bewerbungen werden dann die 100 glücklichen Pioniere ausgesucht. Viel Erfolg! Was machst Du neben Deiner Aufgabe im R2C2 im Radsport? Ich bin ebenfalls als Sportlicher Leiter beim Continental Team Dauner-Akkon tätig. Die Aufgaben dort sind etwas anders als beim R2C2, mehr Organisation bei den Rennen und die taktische Ausrichtung der Mannschaft, aber unterm Strich geht es auch darum, Erfahrungswerte weiterzugeben und die Fahrer damit in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Welche Erfahrungen hast Du bisher als Sportlicher Leiter bei Dauner – Akkon gemacht? Wie ist es, jetzt auf der anderen Seite, im Teamauto statt im Sattel, zu sitzen? Der Austausch und die Arbeit mit den vorwiegend noch sehr jungen Fahrern macht Spaß, es ist schön zu sehen, dass man mit seiner Erfahrung viel bewirken kann. Ich bin selber etwas überrascht wie viel Spaß ich an der Aufgabe gefunden habe und dankbar wieder etwas näher dran am Sport zu sein, der lange mein Leben bestimmt hat. In die neue Perspektive bin ich, soweit ich das beurteilen kann, schnell reingewachsen und an dem einen oder anderen verregneten Tag auch froh hinterm Steuer zu sitzen und nicht auf dem Sattel.Entwicklungen in der Jedermann-Szene
Die Jedermann-Szene entwickelt sich dynamisch. Wie schätzt Du die Entwicklung für die Zukunft ein? Eine etwas zwiespältige Entwicklung in den letzten Jahren: Der Jedermann-Sport weist mittlerweile zum Teil Strukturen auf, die dem Profi-Niveau nahe kommen. Grundsätzlich ist es zu begrüßen, wenn sich mehr Menschen für den Radsport begeistern, ich denke aber, dass man nicht vergessen darf, dass es in erster Linie um den Spaß am Radfahren geht, daher denke ich, dass der Großteil der Szene sich auch in Zukunft darauf besinnt und die breite Masse es weiterhin als ambitioniertes Hobby betrachtet. Spaß am Sport und persönliche Entwicklung sollten immer vor Platzierung im Tagesergebnis stehen.Die ersten 100 Mitgliedschaften werden kostenlos vergeben – jetzt schnell noch bewerben
Zum Start des Clubs verteilt die „RennRad“ 100 Mitgliedschaften, die im ersten Jahr kostenlos sind. Und so nehmt ihr daran teil: Schickt bis Freitag, 7. Juni 2019, eine Mail, in der ihr kurz begründet, warum genau ihr gut in den R2C2 passt, zusammen mit euren Kontaktdaten (Adresse, Mail, Telefonnummer) an mitgliederservice@radclub.de . Unter den Bewerbungen werden dann die 100 glücklichen Pioniere ausgesucht. Viel Erfolg! Wie profitieren die Mitglieder von Deiner Expertise? Wir werden uns regelmäßig austauschen: Wir planen beispielsweise „Sprechstunden“ auf Facebook und Webinare, in denen ich die Mitglieder bei ihren Fragen berate. Außerdem planen wir, bei verschiedenen Veranstaltungen wie Jedermannrennen uns auch persönlich auszutauschen und gemeinsame Ausfahrten zu unternehmen.Gerald Ciolek über die Aufgaben im R2C2
Was machst Du neben Deiner Aufgabe im R2C2 im Radsport? Ich bin ebenfalls als Sportlicher Leiter beim Continental Team Dauner-Akkon tätig. Die Aufgaben dort sind etwas anders als beim R2C2, mehr Organisation bei den Rennen und die taktische Ausrichtung der Mannschaft, aber unterm Strich geht es auch darum, Erfahrungswerte weiterzugeben und die Fahrer damit in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Welche Erfahrungen hast Du bisher als Sportlicher Leiter bei Dauner – Akkon gemacht? Wie ist es, jetzt auf der anderen Seite, im Teamauto statt im Sattel, zu sitzen? Der Austausch und die Arbeit mit den vorwiegend noch sehr jungen Fahrern macht Spaß, es ist schön zu sehen, dass man mit seiner Erfahrung viel bewirken kann. Ich bin selber etwas überrascht wie viel Spaß ich an der Aufgabe gefunden habe und dankbar wieder etwas näher dran am Sport zu sein, der lange mein Leben bestimmt hat. In die neue Perspektive bin ich, soweit ich das beurteilen kann, schnell reingewachsen und an dem einen oder anderen verregneten Tag auch froh hinterm Steuer zu sitzen und nicht auf dem Sattel.Entwicklungen in der Jedermann-Szene
Die Jedermann-Szene entwickelt sich dynamisch. Wie schätzt Du die Entwicklung für die Zukunft ein? Eine etwas zwiespältige Entwicklung in den letzten Jahren: Der Jedermann-Sport weist mittlerweile zum Teil Strukturen auf, die dem Profi-Niveau nahe kommen. Grundsätzlich ist es zu begrüßen, wenn sich mehr Menschen für den Radsport begeistern, ich denke aber, dass man nicht vergessen darf, dass es in erster Linie um den Spaß am Radfahren geht, daher denke ich, dass der Großteil der Szene sich auch in Zukunft darauf besinnt und die breite Masse es weiterhin als ambitioniertes Hobby betrachtet. Spaß am Sport und persönliche Entwicklung sollten immer vor Platzierung im Tagesergebnis stehen.Die ersten 100 Mitgliedschaften werden kostenlos vergeben – jetzt schnell noch bewerben
Zum Start des Clubs verteilt die „RennRad“ 100 Mitgliedschaften, die im ersten Jahr kostenlos sind. Und so nehmt ihr daran teil: Schickt bis Freitag, 7. Juni 2019, eine Mail, in der ihr kurz begründet, warum genau ihr gut in den R2C2 passt, zusammen mit euren Kontaktdaten (Adresse, Mail, Telefonnummer) an mitgliederservice@radclub.de . Unter den Bewerbungen werden dann die 100 glücklichen Pioniere ausgesucht. Viel Erfolg!
Dieser Artikel wurde am 31. Mai 2019 veröffentlicht.