Regendicht - Allwetterkleidung fürs Rennrad im Test
Allwetterkleidung fürs Fahrrad im Test: Trikots und Hosen
in Test & Technik
Die Übergänge zwischen einem Allwetter-Trikot und einer Regenjacke sind fließend – jeder Hersteller definiert die Grenzen anders. Interessant war in diesem RennRad-Vergleichstest etwa die Auswahl: Viele Hersteller bestehen penibel auf einer genauen Kategorisierung, je nach dem vorgesehenen Einsatzzweck. Wie konnten wir das Testfeld der Allwetterkleidung da noch einschränken?
Erstens: Ein Trikot – egal, ob lang oder kurz – hat außen Taschen, klassischerweise drei Stück am Rücken. Riegel, Schlüssel oder Smartphone sind auch während der Fahrt mit einer Hand zu greifen. Zweitens: Ein Trikot ist körpernah geschnitten und wird über einem Unterhemd getragen. Mehr Schichten sind nicht unbedingt vorgesehen. Drittens: Es soll ausreichend wärmen, um bei Temperaturen bis etwa acht Grad Celsius getragen werden zu können – mit lediglich einem Unterhemd als Schicht darunter.
Allwetterkleidung: Schutz vor Regen
Viertens: Ein gewisser Wetterschutz muss vorhanden sein. Das Trikot sollte möglichst winddicht sein und auch Regenschauer abhalten. Komplett wasserdicht muss es hingegen nicht sein. Denn komplett wasserdichte Membranen sind meist kaum atmungsaktiv, sehr starr und flattern deshalb im Wind. Ein gut funktionierender Wetterschutz ist bei diesen Trikots essenziell. Kälte, Wind und Regen dürfen nichts ausmachen.
Die Ansätze hierzu sind aber höchst unterschiedlich. Hersteller wie Löffler oder Sportful arbeiten mit Gore-Windstopper-Material. Biehler verwendet dagegen keine spezielle Membran. Das Material wird mit einer wasserabweisenden Einwaschung behandelt. Ein Vorteil solcher Trikots: Oft sind sie anschmiegsamer und fühlen sich mehr wie ein Trikot als nach einer Jacke an. Damit der Wetterschutz erhalten bleibt, sollte man diese Trikots immer wieder speziell behandeln – mehr dazu in unserem Glossar unter dem Begriff DWR.
Allwetter-Trikots und Armlinge fürs Fahrrad im Test
Allwetter-Trikot: Schnitt und Farbe
Hinsichtlich des Schnittes sind persönliche Präferenzen ausschlaggebend. Soll es ein hautenges Race-Trikot sein oder ein eher locker sitzendes? Einen Vorteil haben sehr enge Trikots nämlich: Die Wärmeisolierung ist meist gut, und in der Regel genügt sogar ein kurzärmliges Unterhemd, um auch bei acht Grad Außentemperatur nicht auszukühlen.
Bei Herbst- und Winterbekleidung ist gute Sichtbarkeit dank Reflektoren und greller Farben ein großer Sicherheitsvorteil im Straßenverkehr. Viele Hersteller bieten daher verschiedene Farben an oder setzen gezielt mehr Reflektoren ein. Auch darauf gehen wir in den Testberichten ein.
Diese acht Allwetter-Trikots sind im Test
Modell | UVP | Prädikat | Bestellen |
BBB Triguard LS | 99,96 Euro | ||
Biehler Farbwechsel | 160 Euro | Kauf-Tipp | |
Katusha Softshell Jacket | 300 Euro | ||
Bontrager Velocis S2 | 199,99 Euro | Jetzt bestellen! | |
Löffler Torino WS Superlight | 179 Euro | Testsieger | |
POC Essential Road Winproof Jersey | 180 Euro | Jetzt bestellen! | |
Sportful Fiandre Ultimate Windstopper Jacket | 199,90 Euro | Testsieger | Jetzt bestellen! |
Rapha Pro Team Shadow LS | 285 Euro |
Allwetterkleidung: Länge und Material der Radhose
Nicht jeder Radsportler benötigt bei Kälte eine wärmende Zusatzschicht an den Beinen. Vielen genügt etwas mehr Wärme an den Oberschenkeln und an der Hüfte. Für diesen Zweck gibt es kurze, wärmende „Bibshorts“. Diese sind meist innen aufgeraut oder mit einer Fleece-Schicht ausgestattet.
Während die Träger meist dünn sind, ist der warme Stoff der Hose bis über die Nieren hochgezogen. Zudem verfügen sie teils über wind- und wasserabweisende Oberflächen. Darüber hinaus sind diese Hosen in der Regel etwas länger geschnitten und schließen oft nur knapp über dem Knie ab. Sie sind also ideal für etwas kühlere Herbsttage. Kombiniert man sie zusätzlich mit Knielingen, warmen Beinlingen oder gar einer dünnen wasserdichten Überhose, dann deckt man mit einer solchen Hose fast die gesamte Übergangszeit ab.
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Wetterschutz bei Allwetterkleidung entscheidend
Erst bei Temperaturen um den Gefrierpunkt müssen die meisten auf ein langes und wärmeisoliertes Modell umsteigen. Wie immer gilt: Der persönliche Einsatzbereich ist entscheidend, wenn es um das optimale Material geht. Erst diesen definieren – dann kaufen. Diese Diskussion dreht sich in erster Linie um den Wetterschutz. Viele Hosen sind zwar warm, und das sollten sie unbedingt auch bis über den Nierenbereich hinaus sein. Doch nicht alle verfügen über einen funktionierenden Wetterschutz.
Das kann im Herbst ein Problem sein. Denn oft startet man an einem Herbsttag in eine Tour und weiß bereits, dass es nass, kalt und windig wird. Wichtig ist dann, dass vorne und hinten möglichst lange möglichst wenig Feuchtigkeit ins Sitzpolster eindringen kann. Bei eher trockenem Wetter genügt hingegen eine innen aufgeraute Hose. Ein weiterer Vorteil: Damit sitzen diese Hosen wie eine Sommer-Bib. Rutschende Sitzpolster aufgrund eines starren Hosenmaterials sind somit kein Problem.
Übersicht über unsere vier Allwetter-Hosen im Test
Modell | UVP | Prädikat | Bestellen |
BBB Thermo Bib Shorts | 69,95 Euro | ||
Katusha Warm Bib Shorts | 170 Euro | ||
Löffler 3/4-Trägerhose WS Softshell Light | 159 Euro | Jetzt bestellen! | |
Sportful Fiandre Norain Bibs | 84,95 Euro | Preis-Leistung | Jetzt bestellen! |
So sieht die getestete Allwetterkleidung aus
Allwetterkleidung im Test: Die Bewertung
Das in null bis fünf Punkten angegebene Endergebnis in den nachfolgenden Test-Steckbriefen kommt zum einen durch die Berechnung des Durchschnitts aus den von mehreren Testern vergebenen Noten zustande. Zum anderen wird diese Vorschlussnote noch mit jener für den Faktor der Preis-Leistung verrechnet. Das Testverfahren umfasste mehrere Wochen des Testens, mehrere Waschgänge und dutzende Testfahrten bei allen Wetterbedingungen.
Den kompletten Test inklusiver aller Testbriefe und Meinungen finden Sie in RennRad-Ausgabe 10. Erhältlich am Kiosk, im Abo, als Print- und Digital-Version.