Bikepacking-Taschen, Taschen-Test, Test, Kaufberatung
Bikepacking-Taschen 2025 aller Preisklassen im Test

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Bikepacking-Taschen 2025 aller Preisklassen im Test

Tages-, Wochenend- und Mehrtages-Touren auf dem Rad und immer alles Nötige dabeihaben. Was es dafür braucht: Robuste und funktionelle Bikepacking-Taschen. 21 Taschen von sieben Herstellern im großen Vergleichstest.
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Der Reiz des Bikepackings liegt in seiner Einfachheit: kein sperriger Gepäckträger, keine komplizierten Montagehilfen. Stattdessen werden die Taschen direkt am Fahrradrahmen und am Lenker befestigt, was sie ideal für den Einsatz am Rennrad oder besonders am Gravelbike macht. Dieses schlanke Setup ermöglicht es, leicht und effizient unterwegs zu sein, ohne auf wichtige Ausrüstung wie Kleidung, Proviant oder eine Campingausstattung verzichten zu müssen. Der Markt für Bikepacking-Taschen wächst kontinuierlich. In unserem Test haben wir die drei wichtigsten Taschentypen – für Lenker, Rahmen und Sattel – von etablierten Marken und Newcomern verglichen.

Dabei zeigt sich: Nicht nur die Klassiker überzeugen, auch neue Anbieter bringen frische, innovative Ideen ein. Die von den Herstellern angebotenen Lösungen sind so vielfältig, dass wir uns bei der Testprodukt-Auswahl vorab auf einige wenige Punkte fokussiert haben. Alle Taschen – bis auf die ‚Load‘-Modelle von Canyon – können ohne bereits am Rahmen befindliche Schrauben oder Ösen montiert werden. Außen vor ließen wir Satteltaschen, die auf oder an einem fest montierten Gepäckträger „eingehängt“ werden.

Bikepacking-Taschen, Taschen-Test, Test, Kaufberatung

Worauf legen wir beim Test der Bikepacking-Taschen wert?

Lenker- & Rahmentaschen

Lenkertaschen werden zwischen den Lenkerenden befestigt, entweder vor oder unter dem Oberlenker. Bei einer Montage unterhalb bleibt darüber Platz für Equipment wie Fahrradcomputer und Frontlichter.

Die Modellvielfalt ist – wie im gesamten Bikepacking-Taschen-Bereich – inzwischen enorm: Es gibt kleinere und eher flache Taschen mit einem Zugang von oben, etwa für Snacks, eine Windweste, das Smartphone et cetera. Auch Tonnenformen wie beim Molekühl-Modell Harry sind beliebt. Andere Taschen ähneln einer Art dickem Schlauch, der beidseitig zu öffnen ist. Praktisch sind zweiteilige Systeme aus einem Holster am Rad und einem abnehmbaren Packsack, wie beim Handlebar-Pack von Topeak.

An vielen Modellen lässt sich auch problemlos ein Zelt, eine Isomatte oder ein Schlafsack befestigen. Die Aero Bag von Cyclite ist speziell für Aero-Auflieger konzipiert. Sie punktete im Test mit ihrem großen Volumen und der umlaufenden Öffnung oben. Sie soll laut Cyclite auch aerodynamische Vorteile bieten.

Alle Rahmentaschen in diesem Testfeld werden an der Unterseite des Oberrohrs angebracht. Häufig bieten die Hersteller Schablonen an, um zu überprüfen, ob die Tasche in das Rahmendreieck des eigenen Rades passt. Achten sollte man auf genügend Abstand zu den Trinkflaschen am Rahmen. Vereinzelte Anbieter stellen hierfür auch maßgeschneiderte Lösungen bereit.

Ein wichtiges Kriterium für den Kauf

Rahmentaschen sind innen oft zweigeteilt, mit einem großen Haupt- und einem flacheren Nebenfach. Praktisch sind Schlauch- beziehungsweise Kabelöffnungen für eine Trinkblase, Kopfhörer oder eine Powerbank. Canyon kooperiert bei seiner Load-Serie mit dem Magnet-Spezialisten Fidlock: Die Taschen, angepasst an die Rahmengröße, werden mittels speziellen Magnethaltern am Rahmen fixiert. Bei den Satteltaschen ist die Größenauswahl enorm. Das kleinste Volumen im Test hat die Canyon-Tasche mit fünf, das größte die Topeak mit 15 Litern.

Ein wichtiges Kriterium vor dem Kauf ist der Abstand zwischen Reifen und Sattel. Die meisten Hersteller geben in den Informationen ein Minimalmaß an, das benötigt wird, damit die Taschen nicht den Reifen berühren. Die Taschen lassen sich in der Regel auch an Dropper Seatposts befestigen. Jedoch ist nicht jedes Modell auch für Sättel mit Carbon-Streben freigegeben.

Befestigung der Bikepacking-Taschen

Die Befestigung: Die meisten Testmodelle werden mittels Klett- und Zurrgurten befestigt. Vor der Montage gilt es aber auch den Rahmenschutz zu beachten. Hersteller wie Evoc liefern spezielle Rahmenschutz-Sticker gleich mit. Andere Optionen sind gummierte Kletts oder Schaumstoff-Bumper wie bei Ortlieb. Riemen und Gurte sollten variabel angebracht werden können, wie beim Framepak von Camelbak. Je breiter die Befestigungen sind, desto besser, da dies meist mehr Stabilität mit sich bringt.

Manche Taschen und Packsäcke verfügen über ein Luftventil, wodurch diese Modelle stärker komprimierbar sind und zu 100 Prozent luft- und wasserdicht verschlossen werden können. Mit einem Zwei-Wege-Ventil können manche Packsack-Modelle auch als Notfall-Kissen dienen.

Auch das Thema Sicherheit beziehungsweise Sichtbarkeit ist eines unserer Testfaktoren. Fast alle Taschen bieten mehr oder weniger große Reflektor-Elemente – das Handlebar Pack von Camelbak besteht aus einem komplett reflektierenden Material. Befestigungsmöglichkeiten für Lampen befinden sich dagegen nicht an jeder Tasche. Wie es besser geht, zeigt Cyclite: Der bayerische Hersteller bietet optional sogar einen Adapter für das Garmin-Varia-Radar-System an.

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Bikepacking-Taschen im Test: Regenschutz

Der Faktor Regenschutz: Die meisten getesteten Modelle sind wasserabweisend und halten einem Regenschauer zuverlässig stand. „Wasserdicht“ bedeutet in den meisten Fällen, dass das Innere auch bei lang andauerndem heftigem Regen und Spritzwasser von unten trocken bleibt. Es heißt aber nicht, dass das Interieur auch einen Tauchgang unbeschadet übersteht. Das liegt zum einen daran, dass die Rollverschlüsse nicht komplett wasserdicht sind. Auch bei offiziell wasserdichten Reißverschlüssen ist das so. Zum anderen muss auch das Material beziehungsweise müssen die Stoffbahnen wasserdicht zusammengesetzt sein. Immer mehr Hersteller verschweißen daher die Nähte, ähnlich wie bei Regenjacken.

Beim Verhältnis von Gewicht zu Volumen unterscheiden sich die getesteten Modelle nur geringfügig. Taschen mit robusteren Stoffen wie bei Evoc oder mit speziellen Features wie dem Seat-Lock-System von Ortlieb sind etwas schwerer. Leichter und auf den Renneinsatz ausgerichtet sind die Modelle von Cyclite und Canyon. Dieser Vergleichstest deckt nur einen Teil des mittlerweile breiten Marktes für Bikepacking-Taschen ab. Dennoch dürfte für fast jeden Einsatzzweck eine passende Kombination dabei sein.

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Bikepacking-Taschen: Fragen vor dem Kauf

  • Wie oft im Jahr bin ich unterwegs und wie weit? Bei nur einem oder zwei Kurztrips reicht oft auch ein günstigeres Modell, das nicht einhundertprozentig wasserdicht sein muss.
  • Wie lange bin ich unterwegs? Je nach der Länge der Tour benötigt es mehr Taschen mit mehr Volumen und eine durchdachtere Pack-Strategie sowie Raumaufteilung.
  • Was packe ich wohin? Den Schlafsack nach vorne oder hinten? Das Zeltgestänge ins Rahmendreieck? Das sollte man vor dem Kauf wissen. Dann fällt auch die Entscheidung leichter, ob man am Lenker und am Sattel die Variante mit einem Holster und Packsack oder doch eher die integrierte Lösung benötigt.
  • Welche Taschen passen an mein Rad? Das ist oftmals eine Frage für kleinere Fahrer mit eher kleinen Rahmen. Da kann eine Oberrohrtasche durchaus zu wuchtig sein oder den Zugang zu den Trinkflaschen versperren. Hier könnten etwa Maßanfertigungen eine Lösung sein.

Diese Bikepacking-Taschen haben wir getestet

Lenkertaschen

Marke Modell Preis Prädikat Bewertung
Camelbak M.U.L.E. 12L Handlebar Pack 95,00 Euro 4,5 / 5
Canyon Apidura X Canyon Lenkertasche 85,95 Euro 4 / 5
Cyclite Handlebar Aero BagTestbrief 149,00 Euro Race-Tipp 4,5 / 5
Evoc Handlebar Pack Boa WP5 140,00 Euro 4 / 5
Molekühl Handlebar Harry 89,00 Euro Race-Tipp 4,5 / 5
Ortlieb Handlebar-Pack QR 9L 145,00 Euro Kauftipp 4,5 / 5
Topeak Frontloader 79,99 Euro Preis-Leistung 4,5 / 5
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Lenkertaschen im Test

Rahmentaschen

Marke Modell Preis Prädikat Bewertung
Camelbak M.U.L.E. frame Pack with 2L Reservoir 139,90 Euro 4 / 5
Canyon Load Fidlock Quickloader Grail 99,95 Euro 4 / 5
Cyclite Frame Bag LargeTestbrief 139,90 Euro 4,5 / 5
Evoc Frame pack WP S 80,00 Euro 4,5 / 5
Molekühl Custom Frame Bag ab 89,00 Euro Kauftipp 5 / 5
Ortlieb Frame-Pack RC Top tube 3L 105,00 Euro 4,5 / 5
Topeak Midloader 4.5L 59,95 Euro 4 / 5
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Rahmentaschen im Test

Satteltaschen

Marke Modell Preis Prädikat Bewertung
Camelbak M.U.L.E. 9 Saddle Pack 89,99 Euro Preis-Leistung 4,5 / 5
Canyon Apidura X Canyon Satteltasche 169,95 Euro Race-Tipp 4,5 / 5
Cyclite Saddle BagTestbrief 179,00 Euro Race-Tipp 5 / 5
Evoc Seat Pack Boa WP12 160,00 Euro 4,5 / 5
Molekühl Uli Saddle Bag 189,00 Euro 4,5 / 5
Ortlieb Seat-Pack QR 13L 175,00 Euro 4,5 / 5
Topeak Backloader X 15L 89,95 Euro Preis-Leistung 4,5 / 5
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Satteltaschen im Test

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