Leicht & schnell
Leichtgewichts-Rennräder 2023 im Test: Leichte Rennräder ab 6,39 kg
in Test & Technik
Der Faktor Gewicht gehört eher nicht zu den aktuellen „Trendthemen“ des Rennradmarktes. Diese lauten eher: Aerodynamik, Komfort und Allroad-Tauglichkeit. Dennoch gab es auch in diesem Bereich Entwicklungsschritte und Innovationen. Etwa hinsichtlich der Allround- und Alltags-Eigenschaften sowie der Robustheit einiger aktueller Leichtgewichts-Rennräder. Einst galten die leichtesten Rennräder als fragil, unkomfortabel und wenig alltagstauglich. In diesem Bereich hat sich inzwischen viel verändert – zum Positiven. So entwickelten einige Hersteller ihre Modelle mehr in Richtung von Allroundern, hin zu mehr Dämpfungskomfort, „entspannteren“ Sitzpositionen und einer deutlich verstärkten Langstreckenausrichtung.
Ein weiterer Trend – auch bei den Leichtgewichtsmodellen – ist die Reifenbreite. Sieben der Test-Räder rollen auf 28 Millimeter breiten Pneus – wobei am Canyon Ultimate CF SL 8 Aero vorne ein 25- und hinten ein 28-Millimeter-Reifen montiert ist. Die breiteren Reifen sorgen meist für einen spürbar höheren Dämpfungskomfort. Am Giant TCR und am Parapera Atmos sind die Reifen ab Werk tubeless montiert. Schon dadurch ist – wenn man mit einem entsprechend niedrigen Luftdruck unterwegs ist – ein Komfortgewinn spürbar.
Zu den „Allround-Modellen“ in diesem Testfeld zählt etwa das Merida Scultura 9000. Bei dem zuletzt 2021 erfolgten Modell-Update wurde das Scultura hinsichtlich der Aerodynamik und des Langstreckenkomforts optimiert. Das Fahrverhalten: ausgewogen, agil und laufruhig. Das Gewicht: 7,43 Kilogramm. Die Vielseitigkeit dieser Rennrad-Gattung zeigt sich auch am Canyon Ultimate CF SL 8 Aero. Es vereint Aerodynamik mit Komfort. Das Fahrverhalten ist ausgewogen, sportiv, agil und dennoch laufruhig. Die DT-Swiss-ARC1100-Laufräder sind vorne 50 und hinten 62 Millimeter hoch. Dies ist ein weiterer sichtbarer Trend in diesem Testfeld: Die verbauten Laufräder vieler Testmodelle sind nicht länger so „flachfelgig“ beziehungsweise so leicht wie möglich, sondern bis zu 62 Millimeter hoch und sollen so vermehrt aerodynamische Vorteile bieten.
Leichtgewichts-Rennräder im Test: Preis und Leistung
Das leichteste Rad in diesem Test ist das Parapera Atmos: In der Rahmengröße L wiegt es 6,39 Kilogramm. Es ist auf ein möglichst geringes Gewicht ausgerichtet und bietet zugleich ausgewogene Allroad-Eigenschaften.
Ein Hauptnachteil der meisten Leichtgewichts-Rennräder ist: ihr oft hoher Preis. Die Faustregel dafür lautet – leider auch in diesem Testfeld: Je leichter ein Rad ist, desto teurer ist es meist auch. So kostet das günstigste Rad dieses Tests, das Radon Spire Disc 10.9, 3599 Euro. Das Gewicht: 8,01 Kilogramm in der Größe 57. Es ist somit eines der schwersten Testmodelle. Das Radon hat seine Stärken in den Test-Parametern „Laufruhe“, „Komfort“ – und in der Preis-Leistung. Seine Ausstattung: Newmen-Komponenten und eine elektronische Shimano-Ultegra-Di2-Gruppe. Der Preis des teuersten Testmodells, des Lapierre Xelius SL 10.0: 9999 Euro. Sein Gewicht: 6,71 Kilogramm.
Die Top-Modelle der Hersteller werden leider seit Jahren für immer weniger Menschen erschwinglich. Für die allermeisten bleiben sie: Träume.
Diese Leichtgewichts-Rennräder haben wir getestet
Marke | Modell | Gewicht | Preis | Prädikat |
Radon | Spire Disc 10.0Testbrief | 8,01 kg | 3599 Euro | |
KTM | Revelator Alto EliteTestbrief | 8,09 kg | 3999 Euro | |
Giant | TCR Advanced Pro Disc 1 | 7,78 kg | 4299 Euro | |
Benotti | Fuoco Disc Carbon Force AXS LTDTestbrief | 7,27 kg | 4999 Euro | Race-Tipp |
Canyon | Ultimate CF SL 8 Aero | 7,44 kg | 4999 Euro | Kauftipp |
Trek | Émonda SL 7 | 7,85 kg | 6699 Euro | |
Vitus | Vitesse Evo Red eTapTestbrief | 7,68 kg | 6988 Euro | |
Specialized | Aethos Expert | 7,14 kg | 7000 Euro | |
Merida | Scultura 9000Testbrief | 7,43 kg | 7899 Euro | |
Parapera | AtmosTestbrief | 6,39 kg | 8227 Euro | Allround-Tipp |
Pastel | CimaTestbrief | 6,48 kg | 8299 Euro | |
Storck | Aernario.3 PlatinumTestbrief | 6,85 kg | 9199 Euro | Race-Tipp |
Wilier Triestina | Zero SLR | 7,28 kg | 9400 Euro | |
Lapierre | Xelius SL 10.0 | 6,71 kg | 9999 Euro |
Die ausführlichen Testberichte der Leichtgewichts-Rennräder lesen Sie in der RennRad 8/2023. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.
An diesem Test wirkten mit: David Binnig, Frederik Böna, Leon Echtermann, Johannes Schinnagel, Jan Zesewitz