Langstrecke
Endurance-Rennräder 2023 im Test: Räder für Langstrecke und Radmarathons
in Test & Technik
300 Kilometer – für viele Radsportler ist dies eine „Schallmauer“. Ein Ziel. Ein Traum, der da lautet: 300 Kilometer, oder mehr, an einem Tag mit dem Rennrad absolvieren. Viele Radmarathons bieten diese „magische“ Distanz inzwischen an. Welcher Rennradtyp ist der beste für solche lange Distanzen? Für den täglichen Einsatz? Für Vielfahrer? Diese Fragen stellen sich auch die Rad-Hersteller vermehrt. Einer der großen Trends des Rennrad-Marktes lautet: mehr Komfort.
Viele Rahmen-Geometrien, Ausstattungen und Modellvarianten wurden inzwischen dahingehend verändert. Die Testräder der Vorausgabe waren: Racemodelle – ausgerichtet auf eine Top-Aerodynamik und hohe Geschwindigkeiten. Für die kommende RennRad testen wir Leichtgewichts-Modelle. Die Modelle in diesem Testfeld sind dagegen „Räder der Kompromisse“. Sie sind auf viele Parameter ausgerichtet: Dämpfung, Endurance-Geometrie, Robustheit, Agilität, Laufruhe und mehr.
Am racig-sportiven Pol der Ausrichtungs-Range der zehn Testmodelle ist etwa das Storck Fascenario.4 Comp angesiedelt. Mit seinem Gewicht von 7,52 Kilogramm zählt es zu den leichtesten Modellen in diesem Testfeld. Seine Fahreigenschaften: sportiv, agil, rennorientiert. Dennoch punktet es auch mit einem recht hohen Dämpfungskomfort. Auch das Canyon Endurace CF SL 8 ist eines der agilen, sportiven, rennorientierten Endurance-Rennräder. Es punktete im Testverlauf vor allem mit seinem sehr ausgewogenen Fahrverhalten. Mit 7,81 Kilogramm zählt es – in der Relation – zu den leichteren Modellen. Gleichzeitig bietet das Canyon Bestwerte hinsichtlich des Dämpfungskomforts.
Endurance-Rennräder: Vielseitigkeit und Komfort
Am anderen Ende der Skala lassen sich etwa das neuentwickelte Argon 18 Krypton und das Specialized Roubaix Sport einstufen. Letzteres ist ein „Klassiker“ unter den komfort- und langstreckenorientierten Rennrädern. Ihre Gewichte: 8,68 beziehungsweise 8,78 Kilogramm. Dieses vergleichsweise hohe Gewicht wirkt sich naturgemäß negativ auf die Agilität aus.
Ein logischer, einfacher und klarer Indikator für eine Komfort- und teils gar eine Allroad-Ausrichtung ist: die Reifenbreite. Nur eines der zehn Testmodelle rollt noch auf „klassischen“ 25 Millimeter breiten Pneus. Die beiden meistverbauten Reifenmarken sind: Continental mit vier und Vittoria mit drei Modellen. Drei der Räder – das Basso, das Wilier und das Storck – sind mit 28 Millimeter breiten Reifen ausgestattet. An vier Modellen sind „30er“ verbaut, am Parapera Atmos² und am Baldiso Allround Power sogar 32-Millimeter-Reifen.
Das leichteste Rad des Testfelds
Letzteres ist eine Art Hybrid-Modell in diesem Testfeld: Es ist klar komfortorientiert und langstreckentauglich designt – und gleichzeitig auf eine möglichst hohe Agilität und Leichtgewicht ausgelegt. Dementsprechend ist es auch das leichteste Rad dieses Testfelds. Das Gewicht: 7,43 Kilogramm. Dieser Gewichtsvorteil ist auch durch die Montage sehr leichter hochwertiger Carbon-Anbauteile des Leichtbauspezialisten Schmolke bedingt. Unter anderem deshalb ist das Baldiso auch das teuerste Modell des Testfelds. Das günstigste Rad, das Rose Reveal Four Disc, ist mit hauseigenen Aluminium-Laufrädern und der neuen elektronischen Shimano-105-Di2-Zwölffach-Gruppe ausgestattet.
Ausführliche Hintergründe und Einordnungen zur Preisentwicklung innerhalb des Rennrad-Marktes und darüber hinaus finden Sie im großen Leitartikel der Ausgabe 6/2022.
Diese Endurance-Rennräder haben wir getestet
Marke | Modell | Preis | Prädikat |
Rose | Reveal Four Disc 105 Di2 | 3299 Euro | Preis-Leistung |
Specialized | Roubaix SportTestbrief | 3450 Euro | |
Fuji | Gran Fondo 1.1 | 3599 Euro | |
Canyon | Endurance CF SL 8 Di2 | 3999 Euro | Kauftipp |
Argon 18 | KryptonTestbrief | 4725 Euro | |
Wilier Triestina | Garda | 4900 Euro | |
Storck | Fascenario.4 CompTestbrief | 5199 Euro | Race-Tipp |
Basso | Astra | 5249 Euro | |
Parapera | Atmos²Testbrief | 5399 Euro | Allround-Tipp |
Baldiso | Allround PowerTestbrief | 8390 Euro |
Die ausführlichen Testberichte der Endurance-Rennräder lesen Sie in der RennRad 7/2023. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.
Die getesteten Endurance-Rennräder in der Bildergalerie
An diesem Test wirkten mit: David Binnig, Frederik Böna, Johannes Schinnagel, Jan Zesewitz