Neuheiten
Neue Rennräder 2023 im Test: Cube, Canyon, Rose, Basso und Co.
in Test & Technik
Mehr Komfort, mehr Geschwindigkeit, mehr Steifigkeit, weniger Gewicht – dies sind einige der Versprechungen, die damit einhergehen, wenn neue Rennräder vorgestellt werden. Werden diese Versprechen gehalten? Oft. Aber nicht immer.
Beim Thema Gewicht gab es im Rennradmarkt in den vergangenen Jahren, wenn überhaupt, meist nur geringe Fortschritte.
Aerodynamik und Fahrkomfort
Die größeren Innovationen betrafen, gerade im High-End-Bereich, eher die Parameter „Aerodynamik“ und „Fahrkomfort“. Zu Zweiterem tragen unter anderem veränderte Carbon-Layups, auch an den Sattelstützen, sowie oft deutlich vergrößerte Reifenfreiheiten bei.
So haben nun selbst die Rahmen und Gabeln des klassischen Race-Modells des Koblenzer Herstellers Canyon, des neuen Ultimate, das bereits in die fünfte Generation geht, Platz für bis zu 32 Millimeter breite Pneus. Breitere Reifen können in der Regel mit einem niedrigeren Luftdruck gefahren werden – gerade, wenn sie tubeless montiert sind – und tragen so erheblich zu einem gesteigerten Dämpfungskomfort bei. Am Ultimate finden sie gleich mehrere Features des Canyon-Aeromodells Aeroad: So wurden die Rahmengeometrie und die Cockpiteinheit übernommen. Das Ergebnis der aerodynamischen Optimierungen: eine um rund zehn Watt geringere nötige Leistungsabgabe bei 45 km/h, ohne Fahrer.
Auch das neue KTM Revelator Alto wurde, im Vergleich zum Vorgängermodell, noch einmal deutlich aerodynamischer. Das gilt auch für das neue Rose X-Lite. Erstmals kommen bei diesem Allround-Modell auch Kammtail-Formen zum Einsatz. Mit seinem Preis von 2999 Euro ist das X-Lite 04 105 das günstigste Rad in diesem Testfeld.
Leichtgewicht und Aerodynamik
Die Aerodynamik, das Gewicht und das Handling standen im Mittelpunkt der Weiterentwicklung des Giant-Aero-Race-Modells Propel. Das Fahrverhalten wurde – dies attestieren alle unsere Testfahrer – enorm verbessert. Dazu trägt auch das deutlich gesenkte Gewicht des Aero-Klassikers auf 6,92 Kilogramm in der Test-Rahmengröße ML bei.
Eine weitere Neuentwicklung ist das Cervélo Soloist. Wobei der „Ursprung“ dieses Modells bereits 20 Jahre zurück liegt. Damals war das Soloist ein Wegbereiter der Aero-Racemodelle. Die Ausrichtung der Wiederauflage: ein renntauglicher Allrounder. Das Soloist punktet mit einer hohen Steifigkeit des Rahmens und einem sehr ausgewogenen Fahrverhalten.
Der „Exot“ im Testfeld ist das 8bar Mitte Titan. Die Besonderheit ist, wie der Name schon sagt, der Rahmen aus Titan. Er punktet mit seiner Robustheit und einer dennoch sportiven Geometrie. Beim Faktor Gewicht muss man hier naturgemäß kleinere Abstriche machen: Das Mitte wiegt in der Testgröße M 8,46 Kilogramm.
Wie erwartet beziehungsweise befürchtet entwickeln sich nicht nur die Technologien der neuesten Top-Rennräder weiter – sondern auch die Preise. Einen Leitartikel, eine Analyse und eine Kritik zu dieser Entwicklung finden Sie in der RennRad-Ausgabe 10/2022.
Neue Rennräder im Test: Diese Räder haben wir getestet
Marke | Modell | Preis | Prädikat |
Rose | X-Lite 04 105 | 2999 Euro | |
Benotti | Fuoco Carbon DiscTestbrief | 4499 Euro | |
KTM | Revelator Alto MasterTestbrief | 5399 Euro | Race-Tipp |
Cube | Agree C:62 SLT | 5699 Euro | Kauftipp |
Cervélo | SoloistTestbrief | 5999 Euro | |
Fuji | Transonic 1.3 | 5999 Euro | |
8bar | Mitte Titan | 6180 Euro | |
Parapera | AerasTestbrief | 8998 Euro | Allround-Tipp |
Canyon | Ultimate CFR | 10.499 Euro | Race-Tipp |
Basso | Diamante | 10.994 Euro | |
Giant | Propel Advanced SL | 11.999 Euro | Race-Tipp |
Die ausführlichen Testberichte der neuen Rennräder lesen Sie in der RennRad 11-12/2022. Hier können Sie die Ausgabe als Printmagazin oder E-Paper bestellen.
Die getesteten Rennräder in der Bildergalerie
An diesem Test wirkten mit: David Binnig, Frederik Böna, Leon Echtermann, Jan Zesewitz