Mathieu van der Poel, Strade Bianche
Strade Bianche 2021: Mathieu van der Poel siegt

Cross schlägt Straße

Strade Bianche 2021: Mathieu van der Poel siegt

Mathieu van der Poel hat den Strade Bianche gewonnen. Damit setzte sich der Cross-Weltmeister gegen die Spezialisten auf der Straße durch.
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Vor einer Woche hatte Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) bei Kuurne-Brüssel-Kuurne sein Pulver zu früh verschossen. Am Samstag erwies sich der niederländische Cross-Weltmeister einmal mehr als der Stärkere. Als er beim Strade Bianche im letzten Schotter-Sektor ca. zwölf Kilometer vor dem Ziel attackierte, war die Konkurrenz machtlos. Und im letzten, bis zu 16 Prozent steilen Schlussanstieg in der Via Santa Caterina hatten selbst Weltmeister Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) und der Tour-Sieger von 2019, Egan Bernal (Ineos Grenadiers), keine Kraft mehr und mussten sich mit den Plätzen zwei und drei begnügen.

Titelverteidiger Wout Van Aert (Jumbo – Visma), der im letzten Jahr bei fast 40 Grad das schwere italienische Eintagesrennen (es fand 2020 wegen der Corona-Pandemie erst am 1. August statt) gewinnen konnte, war einer der aktivsten Fahrer im Peloton, ging immer wieder in die Offensive, sprengte das Feld, aber am Ende musste sich der Belgier mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. „Als Alaphilippe gegen Ende attackierte wusste ich scshon, dass es heute nicht mein Tag werden würde“, bedauerte Van Aert.

Strade Bianche: van der Poel „all-in gegangen“

„Ich bin am letzten Anstieg all-in gegangen,“ sagte Van der Poel nach dem Rennen. „Eigentlich hatte ich erwartet, dass die Kletterpezialisten berghoch bei den vielen Höhenmetern am mir vorbeifahren würden,“ wunderte sich der vierfache Cross-Champion. Am Ende war es genau umgekehrt. „Ich habe mich sehr gut gefühlt und habe im letzten Sektor attackiert, weil ich spürte, dass ich noch etwas übrighatte“, freute er sich über den Triumph.

Der Straßen-Weltmeister grämte sich nicht, vom Cross-Weltmeister geschlagen worden zu sein. „Ich habe mein Bestes gegeben, aber van der Poel war im Finale einfach der Stärkste“, sagte Alaphilippe im Ziel, gratulierte dem Kontrahenten zum Sieg.

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Bernal überzeugt bei Strade Bianche

Der dritte Platz von Egan Bernal war sicherlich die größte Überraschung des Tages. „Ich bin bestimmt kein Experte für solche Rennen. Mit van den Poel und Alaphilippe auf dem Podium zu stehen ist großartig. Im Finale haben letztlich die Beine gesprochen“, freute sich der Kolumbianer über Rang drei. Auch sein Nachfolger als Tour-Sieger, Tadej Pogacar, zeigte eine gute Leistung, wurde am Ende Siebter, was verdeutlicht, dass der Strade Bianche nicht nur ein Rennen für Klassikerfahrer ist, sondern auch Bergspezialisten durchaus ihre Chance haben.

Deutsche Fahrer hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun.  Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) landete abgeschlagen auf Platz 43, mehr als sechs Minuten hinter Van der Poel zurück. Sein Teamkollege Maximilian Schachmann, im Vorjahr Dritter, verzichtete auf die Teilnahme, weil er am nächsten Tag bei Paris-Nizza an den Start ging, wo er auf eine erfolgreiche Titelverteidigung hofft.

Blaak siegt bei den Frauen

Auch bei den Frauen gab es einen Solosieg: Chantal Blaak siegte vor Elisa Longo-Borghini und Anna van der Breggen.

Die Deutsche Meisterin Lisa Brennauer kam als 18. in Ziel.

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