6,43 kg
10.000 Euro
Chapter2 Huru im Test: Traum-Rennrad aus Neuseeland
in Test & Technik
Chapter2 Huru im Test: Traum-Rennrad aus Neuseeland
Chapter2 Huru im Test
„Designed in New Zealand“ steht auf dem Rahmen. Das Rad des Herstellers von der anderen Seite des Erdballs fällt nicht nur optisch auf – sondern auch dann, wenn man es das erste Mal anhebt. Nur 6,43 Kilogramm bringt das Chapter2 Huru in der Größe M auf die Waage. Die junge Marke gibt es erst seit 2015. Damals verließ Michael Pryde den Hersteller Neil Pryde und gründete Chapter2. Das Huru ist das Topmodell der Neuseeländer.
Der Rahmen wiegt in der Größe M nur rund 790 Gramm, die Gabel rund 380 Gramm. Der Rahmen besteht aus einem Mix hochwertiger T1000-, T800- und 3K-Fasern aus dem Hause Toray. Der Bereich um das BB86.5-Tretlager ist weniger voluminös als bei vielen anderen Carbonrahmen, doch die Steifigkeit ist auf einem guten Niveau. Die Gabel ist recht flach angestellt und nach hinten „geknickt“. Das Handling wird deshalb kaum beeinflusst.
Geometrie und Komponenten
Die Geometrie ist generell sportiv-ausgewogen. Sie ist für die definierte Hauptaufgabe des Huru, was auf Maori so viel wie „Feder“ heißt, ausgelegt: Bergkurse. Diesen Anspruch erfüllt das Chapter2 Huru. Auch weil man nicht zu gestreckt, sondern kompakt-ausgewogen auf ihm sitzt.
Auch für die Komponenten gilt: Leichtbau überall. Lenker, Sattelstütze, Sattel und Laufräder kommen alle von dem deutschen Carbon- und Leichtbauspezialisten Stefan Schmolke. Dabei ist der polsterlose Carbonsattel eine Geschmacksfrage. Jedoch fällt das verbaute Modell nach dem Geschmack unserer Tester etwas schmal aus. Auch die Biegung und damit die Dämpfung der Sitzflächenflügel könnte stärker sein. Die 27,2-Millimeter-Schmolke-Stütze sorgt durch ihren Flex für einen gewissen Dämpfungseffekt, auch wenn dieser Aspekt nicht im Fokus der Chapter2-Ingenieure stand.
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Lenkverhalten und Gruppe
Das Lenkverhalten des Chapter2 Huru ist sehr direkt, die Agilität hoch. Gerade in seinem Element – bergauf und bergab – sorgt das Rad für einen dauerhaft großen Fahrspaß.
Das Huru kam für unseren Test mit Felgenbremsen – natürlich wird es auch als Disc-Version angeboten. Doch die Campagnolo-Record-Direct-Mount-Bremsen harmonierten gut mit den Carbonfelgen der sehr leichten Schmolke-Laufräder. Bei Trockenheit war die Bremspower sehr hoch.
Die ergonomisch hervorragende Zwölffach-Gruppe mit einer 52/36- und einer 11-29-Übersetzung bot eine fein abgestufte Gangwahl, aber auch eine klar auf sportive Fahrer ausgerichtete Bandbreite und zeigte keine Schwächen. Primär sehr überzeugend: Das sehr direkte Beschleunigungsverhalten.
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Detailaufnahmen des Chapter2 Huru
Chapter2 Huru im Test: Fazit
Die Optik, die Ausstattung, die Geometrie – an dem Rad aus Neuseeland ist vieles ungewöhnlich. Doch das Konzept überzeugt. Das 6,43 Kilogramm leichte und agile Huru bietet eine Top-Fahrperformance. Der Wermutstropfen: der Preis.
Sie interessieren sich für das Chapter2 Huru? Alle nötigen Informationen bekommen Sie auf der Chapter2-Website.
Chapter2 Huru: Technische Details, Teile und Geometrie
Gewicht | 6,43 Kilogramm |
Rahmen | Carbon |
Größe | XS, S, M, L, XL |
Gabel | Carbon |
Bremsen | Campagnolo Record |
Schaltgruppe | Campagnolo Record 12-fach |
Übersetzung | Vorne: 52/36 | Hinten: 11-29 |
Laufräder | Schmolke TLO 45/62 Clincher |
Reifen | Continental GP 5000; 25 mm |
Vorbau | Beast Road Bar; 100 mm |
Lenker | Schmolke Evo TLO; 420 mm |
Stütze | Schmolke UD Carbon TLO |
Sattel | Schmolke TLO |